Ein Museum für unterwegs

Die Mahn- und Gedenkstätte und das Stadtmuseum präsentieren bis zum 25. Februar im Rahmen einer Ausstellung das Ergebnis eines gemeinsamen Projektes: Ein Museumskoffer zu den Zeichnungen jüdischer Schüler in Düsseldorf zwischen 1936 und 1938.

 Der Museumskoffer enthält 17 Zeichnungen jüdischer Schüler aus Düsseldorf zwischen 1936 und 1938.

Der Museumskoffer enthält 17 Zeichnungen jüdischer Schüler aus Düsseldorf zwischen 1936 und 1938.

Beim Koffer handelt sich um ein ausleihbares Medium, das quasi ein kleines Museum mit Lehrmaterial für unterwegs ist. Er behandelt 17 ausgewählte Zeichnungen aus dem Kunstunterricht des Malers Julo Levins (1901 — 1943), der an der jüdischen Volksschule Düsseldorf unterrichtete. Diese Werke sind ein Dokument deutsch-jüdischer Geschichte aus der Zeit des Nationalsozialismus. Julo Levin trug eine Sammlung von Kinderzeichnungen zusammen, die rund 1900 Originalarbeiten umfasst und sich zusammen mit zahlreichen eigenen Werken im Stadtmuseum befindet.

In Workshops und im Unterricht können mit Hilfe des Koffers die Erfahrungen jüdischer Kinder und Jugendlicher während der NS-Zeit aus historischer, biografischer, künstlerischer und gesellschaftlicher Perspektive nachhaltig vermittelt werden. Gemeinsam mit Originalkinderzeichnungen und Werken Levins werden die Materialien des Museumskoffers bis Sonntag, 25. Februar, im Stadtmuseum, Berger Allee 2, präsentiert.

"Ich halte diese Materialien für eine sehr aktuelle Form, mit der sich insbesondere junge Menschen mit diesem kulturellen Erbe auseinandersetzen können", so Kulturdezernent Hans-Georg Lohe. Die Kunst-Didaktin Ina Scheffler hat zusammen mit der stellvertretenden Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte, Hildegard Jakobs, drei Arbeitsmappen für den Koffer erstellt.

Die erste Mappe enthält die Reproduktionen der 17 Kinderzeichnungen mit Hinweisen zu möglichen Arbeitszugängen wie zum Beispiel die Biografie des Kindes, die Maltechnik, mit dem Motiv oder der Biografie verknüpfte historische Themen. Ina Scheffler betont: "Mittels künstlerischer Betätigung konnten sich die jüdischen Kinder damals ausdrücken und mit den schwierigen Erlebnissen zurechtkommen."

Die zweite Mappe enthält biografische Materialien zu den 17 Zeichnerinnen und Zeichnern, wobei sich die dritte Mappe mit Julo Levin, seiner Biografie und der künstlerischen Arbeit und seiner Sicht auf die Zeichnungen beschäftigt. Letztere erzählt auch die Geschichte der Rettung der Kinderzeichnungen über Nationalsozialismus und Krieg.

Zusätzlich zu diesen Mappen enthält der Koffer drei Schuber mit Karteikarten, die sich mit der jüdischen Volksschule Düsseldorf beschäftigen, dem historischen Kontext der Entstehungszeit der Zeichnungen sowie Fotoporträts der Kinder. Reproduktionen eines historischen Stadtplans und einer Karte von Europa und Gegenstände wie zum Beispiel eine Miniatur-Staffelei oder ein Segelboot, die assoziative Zugänge zu Themen wie Kunst, Kreativität oder Reisen ermöglichen, runden seine Materialien ab.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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