Dominikus-Krankenhaus: Neuer Verbund gegen Hausarztmangel

Unter Medizinern hat der Beruf des Hausarztes bald gute Chancen, unter Artenschutz gestellt zu werden. Doch es gibt auch Lichtblicke. Gerade erst wieder einen in Düsseldorf-Heerdt.Das Dominikus-Krankenhaus und die Gemeinschaftspraxis Dr. Groteguth und Partner ("Rheinpraxen") haben den hausärztlichen Weiterbildungsverbund in Düsseldorf gegründet.

 Guido Severin (li.), Geschäftsführer des Dominikus Krankenhauses und der Ärztliche Direktor Dr. Christof Wald erhalten von Bernd Zimmer (Mi.), Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein, die Urkunde zum hausärztlichen Weiterbildungsverbund.

Guido Severin (li.), Geschäftsführer des Dominikus Krankenhauses und der Ärztliche Direktor Dr. Christof Wald erhalten von Bernd Zimmer (Mi.), Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein, die Urkunde zum hausärztlichen Weiterbildungsverbund.

Foto: ho

Die offiziellen Gründungsurkunden wurden von Bernd Zimmer, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein überreicht.

 Dr. med. Markus Groteguth (li.) und Thomas Franz gehören zum Ärzte-Team der Rheinpraxen mit vier Niederlassungen in Düsseldorf, Krefeld und Meerbusch. Bei ihnen haben bereits einige junge Mediziner ihre Hausarzt-Ausbildung gemacht.

Dr. med. Markus Groteguth (li.) und Thomas Franz gehören zum Ärzte-Team der Rheinpraxen mit vier Niederlassungen in Düsseldorf, Krefeld und Meerbusch. Bei ihnen haben bereits einige junge Mediziner ihre Hausarzt-Ausbildung gemacht.

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Innerhalb des Verbundes wird es nun Medizinern ermöglicht, ihre fünfjährige Zusatzausbildung zum Allgemeinarzt am Heerdter Krankenhaus und in den Rheinpraxen zu absolvieren.

"Damit wollen wir einen wertvollen Beitrag leisten, die hausärztliche Versorgung in der Region langfristig zu sichern", erklärt Guido Severin, Geschäftsführer des Dominikus-Krankenhauses.

Für junge Mediziner ist dieses Angebot attraktiv, weil damit die komplette Hausarztausbildung vor Ort ermöglicht wird. Die einzelnen Weiterbildungsabschnitte hängen zeitlich zusammen und bleiben in der Region rund um Düsseldorf-Heerdt und Meerbusch, wo die Rheinpraxen ihr Mutterhaus haben.

Der regionale Aspekt wird immer wichtiger. "Wir haben inzwischen 70 Prozent Frauen im Medizin-Studium", sagt Bernd Zimmer, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein. Viele dieser Studentinnen kommen aber nie in den Hausarztpraxen an. Häufig macht Familienplanung hier einen Strich durch die Rechnung. Eine Situation, die durch Ortswechsel während der Ausbildung noch "viel dramtischer wird".

Wichtig für eine Ausbildung im Verbund von Klinik und Hausarztpraxis ist eine Zusammenarbeit "auf Augenhöhe". Da sind sich Dr. med. Markus Groteguth und Dr. med. Christof Wald, Ärztlicher Direktor des Dominikus-Krankenhauses, einig. Über den persönlichen Kontakt zwischen den beiden Ärzten kam am Ende der Verbund zustande. Un der ist beim Nachwuchs heiß begehrt.

"Kaum war das Thema im Haus bekannt, gab es auch schon die beiden ersten Bewerbungen", so Wald. Bewerbungen sind aber erst jetzt, mit dem offiziellen Start, möglich. In Düsseldorf ist das Dominikus-Krankenhaus nun nach der Uni-Klinik das zweite Krankenhaus, das den hausärztlichen Weiterbildungsverbund eingegangen ist. Damit gibt es im Kammerbezirk Nordrhein 47 Kooperationen dieser Art. Mit ersten Erfolgen.

2012 waren es im Kammerbezirk 97 neue Hausärzte, 2014 schon 115. "Unser erklärtes Ziel sind 200 neue Fachärzte für Allgemeinmedizin in Nordrhein pro Jahr", sagt Karl-Dieter Menzel, Leiter der Weiterbildung bei der Ärztekammer Nordrhein.

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