Flüchtlinge können einziehen

Das Container-Dorf an der Blanckertzstraße in Ludenberg wurde von den Handwerkern hochgezogen, von Politik und Anwohnern begutachtet und kann nun bezogen werden.

 Anwohner Jörn Raeck (li.) unterhält sich mit Helga Mansfeld (r.) und Jenny Pepper (M.) von der Awo.

Anwohner Jörn Raeck (li.) unterhält sich mit Helga Mansfeld (r.) und Jenny Pepper (M.) von der Awo.

Foto: schrö

Während sich auf dem Vorplatz noch alle die Hände schütteln, ist Jörn Raeck schon auf Helga Mansfeld von der Arbeiterwohlfahrt zugegangen, die Organisation, die die Unterkunft betreut. „Wir vom Asylkreis Gerresheim möchten gerne etwas machen, Musik, zum Tee einladen, eine engere Bindung herstellen.“ Der Weltreisende, der früher häufig nach Afghanistan aufbrach, hat sich zwar in den vergangenen Wochen häufig die Nacht um die Ohren geschlagen und Flüchtlinge auf dem Fernbahnhof am Flughafen begrüßt, „aber wir möchten nachhaltiger arbeiten, ein bisschen Wärme schaffen.“

 Bei der Aufstellung waren die Container schwarz, jetzt haben sie eine farbige Fassade erhalten.

Bei der Aufstellung waren die Container schwarz, jetzt haben sie eine farbige Fassade erhalten.

Über derartige Worte freuen sich natürlich die Verantwortlichen, nicht zuletzt die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch, die sich geduldig den Fotografen und den Fragen von Zustimmern und Kritikern stellt. „Das sind zwar intensive Zeiten - aber heute ist es auch schön.“

 Miriam Koch (li.), die Flüchtlingsbeauftragte, im Fokus der Fotografen.

Miriam Koch (li.), die Flüchtlingsbeauftragte, im Fokus der Fotografen.

160 Flüchtlinge werden in diesen Tagen einziehen, so dass „vor Weihnachten niemand mehr in Zelten hausen muss.“ Die Module an der Blanckertzstraße sehen vor, dass jeweils zwanzig Personen eine Hälfte der Bauten bewohnen, in Räumen, die je nach Familiengröße durch Zwischentüren erweitert werden können und , mit einer Gemeinschaftsküche versehen ist, die sehr spartanisch eingerichtet wurde. „Mit Absicht, damit keine Streitigkeiten entstehen.“ Die Lebensmittel werden in Kühlschränken verstaut, die im Zimmer brummen.

Putzen müssen die Bewohner selber, die Kinder werden zur Schule gehen, die Kleinen in die Kita. „Deutlich schwieriger wird der Alltag für die Erwachsenen sein“, sagt Miriam Koch. Sie dürfen nicht arbeiten. Man will ihnen aber die Möglichkeit eröffnen, erste Sprachlektionen zu lernen. Der Bürgerverein Bergisches Viertel hat ein Din-A-4-Blatt veröffentlicht, das Andreas Goßmann bei diesem Termin den Presseleuten in die Hand drückte. Die Initiative war entschiedener Gegner der Anlage, bietet aber nun konkrete Hilfe an wie Schulwegbegleitung und Dolmetscherangebote.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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