Belebung der Arten

Schon im ersten Jahr nach der Deichöffnung am Urdenbacher Altrhein hat sich eine lebendige, artenreiche Auenlandschaft entwickelt.

 Die Entwicklung am Urdenbacher Altrhein zieht auch wieder seltene Vogelarten an.

Die Entwicklung am Urdenbacher Altrhein zieht auch wieder seltene Vogelarten an.

Foto: Auenblicke

2014 war nach langjähriger Planung ein Gewässerentwicklungsprojekt umgesetzt worden. Um dem Urdenbacher Altrhein wieder eine natürliche Entwicklung zu ermöglichen, wurde der Deich an zwei Stellen geöffnet. Auf einer Strecke von 2,5 Kilometern wurde dadurch ein sich selbst entwickelndes Niederungsgewässer geschaffen. Der Bach kann seit der Deichöffnung seinen Lauf wieder im taltiefsten Bereich der Urdenbacher Kämpe entwickeln, das heißt: Dort, wo er vor den Ausbaumaßnahmen der 1950er-Jahre Jahrhunderte lang sein eigenes Bett gegraben hatte.

Bereits im ersten Jahr nach der Deichöffnung und der Umleitung des Baches übertreffen die eingetretenen Entwicklungen der Altrheinaue in der Urdenbacher Kämpe alle Erwartungen: Der Bach hat seine natürliche Aue zurückerobert. Er fließt sehr langsam und flach und ist 50 Meter breit, an einigen Stellen sogar noch breiter.

"Auch die ersten Ergebnisse des Monitorings, der auf 10 Jahre angelegten wissenschaftlichen Begleituntersuchung, belegen die Erfolge: Bedingt durch die größere Wasserfläche sind deutlich mehr Frösche in der Fläche aktiv. Besonders die Grünfrösche rufen im Sommer überall und auch vom Grasfrosch gibt es mehr Laichgesellschaften als vor dem Projekt", erklärt Tobias Krause von der Unteren Landschaftsbehörde beim Gartenamt.

Eine Kartierung der Neophyten (nicht heimische Pflanzen) kommt zu dem Ergebnis, dass die Bestände des Riesenbärenklaus durch die Vernässungen zurückgegangen sind. Andere Arten, wie der Weiße Hartriegel, haben dafür im Bestand zugenommen. Aus weiteren Untersuchungen der Kleinlebewesen im Wasser, der Libellen und Fische gibt es ebenfalls erste Anzeichen für eine Verbesserung der Lebensbedingungen. Die Kartierungen der Vögel haben gezeigt, dass es eine deutliche Zunahme der Brutvogelarten gegeben hat. Besonders seltene Wasservogelarten haben profitiert.

Absoluter Höhepunkt der bisherigen Entwicklungen ist der Brutverdacht für den Nachtreiher, einer Vogelart, die bisher noch nie in NRW gebrütet hat. Auch die Bestände von Wasserralle, Bläßralle, Teichhuhn und Zwergtaucher haben zugenommen.

Der Urdenbacher Altrhein ist Teil des Naturschutzgebietes Urdenbacher Kämpe im Süden von Düsseldorf. Die Kämpe gehört zu den letzten Flussauen am Niederrhein, die regelmäßig bei Hochwasser überschwemmt werden. Als so genanntes Fauna-Flora-Habitat-Gebiet hat sie einen hohen Rang unter den europäischen Naturschutzgebieten.

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