Liebes Schauspielhaus,

wir haben uns vor langer Zeit auseinandergelebt. Und das geht nicht nur uns so. Düsseldorf und du, das ist eine schwierige Beziehung.

Als wir noch ganz jung waren, fanden wir jede Art von Provokation von dir super. Die Hütte war voll. Und wenn das bürgerliche Abo-Publikum tobte, fühlten wir uns als Teil der Revolution. Seit wir arbeiten, fehlt uns nach Feierabend oft die Energie für Revolution.

Heute bleibt über die Hälfte deiner Plätze leer. 45 Prozent Auslastung. Dafür gibt's 24 Millionen Euro von Stadt und Land. 24 Millionen für ein Haus, auf das die meisten Düsseldorfer keinen Bock mehr haben.

Und wo eine lustige Intendanten-Findungskommission mehr Unheil anrichteten durfte, als ein schlechter Spielplan schafft.

Also ehrlich, leere Ränge braucht kein Mensch. Sonst bleibt ja eigentlich nur eine Konsequenz: Das Schauspielhaus gäbe eine sehr schicke Markthalle.

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