Liebe Frauen im Rathaus,

wo seid ihr? Ich vermisse eure Stimmen schmerzlich. Jeder Text, jede Broschüre, die das Rathaus verlässt, wird in "geschlechtergerechter Sprache" verfasst.

Das Gleichstellungsbüro setzt sich "für ein freies und selbstbestimmtes Leben von Mädchen und Frauen" ein. Umso verwunderlicher, dass eine Gruppe gläubiger Muslime in der vergangenen Woche im Rathaus eine Ausstellung zeigte, in der mindestens fünf Broschüren aus lagen, die all dem widersprechen. Arbeiten mit Genehmigung des Mannes, Kopftuch bzw. Schleier zum Schutze der eigenen Ehre und vieles mehr.

Die Präsentation eines Frauenbildes, das der Gleichstellung zutiefst zuwider läuft, sollte im kritischen Dialog erfolgen.

Den Finger in die Wunde legen - das wäre eigentlich eure Aufgabe gewesen, liebe Frauen im Rathaus. Das hat jetzt die CDU-Ratsfraktion übernommen.

Aus dem Rathaus heißt es nur: Man hätte ja vor Ort mit Vertretern der muslimischen Gruppe sprechen können.

Also ehrlich, liebe Frauen im Rathaus, genau das hätten wir von euch erwartet! Eine öffentliche, eine lautstarke Diskussion über sehr unterschiedliche Frauenbilder. Und darüber, dass im Rechtsstaat nicht die Religion, sondern das Grundgesetz die elementaren Dinge des Miteinanders bestimmt.

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