Wasserball WM-Gold für Düsseldorfer Wasserball-Oldies

Die Masters des Düsseldorfer SC 1898 holten bei der WM im russischen Kasan ihren 5. Weltmeister-Titel.

 Die Düsseldorfer Weltmeister vor der Schwimmhalle in Kasan (v.l.): Karl-Heinz Scholten, Hans Brückner, Ferenc Pinter, Norbert Schüppler, Günter Wolf, Dr. Heiner Halfmann, Norbert Bande, Dr. Miklos Hamori, Ferenc Nagy, Ludger Weeke, Dr. Radu Rusu, Rene Pläschke und Wolfgang Schoch.

Die Düsseldorfer Weltmeister vor der Schwimmhalle in Kasan (v.l.): Karl-Heinz Scholten, Hans Brückner, Ferenc Pinter, Norbert Schüppler, Günter Wolf, Dr. Heiner Halfmann, Norbert Bande, Dr. Miklos Hamori, Ferenc Nagy, Ludger Weeke, Dr. Radu Rusu, Rene Pläschke und Wolfgang Schoch.

Foto: Düsseldorfer Schwimmclub 1898 e.V.

Unmittelbar nach der FINA Schwimm-Weltmeisterschaft, bei der Marco Koch Gold und Paul Biedermann Bronze für das deutsche Team holten, fand im russischen Kazan auch die Weltmeisterschaft der Masters statt.

Die erfolgsverwöhnten Wasserballer des Düsseldorfer SC 1898 wollten in der Altersklasse 60+ ihren, im vorigen Jahr in Montreal errungenen Titel verteidigen. Leider hatten die beiden Torleute Dr. Bernd Fröhlich und Günter Kilian ihre sportlichen Karrieren aus Gesundheitsgründen beenden müssen, doch dem sehr weitsichtigen Coach Ferenc Nagy gelang es, mit Ferenc Pinter einen gleichwertigen neuen Torwart aus Ungarn an den Verein zu binden. Nicht nur deshalb, sondern auch durch eine kluge und umsichtige Führung der Mannschaft während des gesamten Turniers war Nagy als Coach einer der wichtigsten Team-Mitglieder.

Die Spielpaarungen schienen lösbar zu sein. Allerdings hatte der Gastgeber Russland als ehemalige Wasserball Hochburg erstmals ein russisches Team in Rennen geschickt.

Zum Auftakt ging es gegen Italien. Wie erwartet, agierten sie mit ihren zwei bärenstarken Doppel-Centern. Doch Kalla Scholten und Hansi Brückner waren als Center-Verteidiger nicht nur in diesem Spiel sondern auch während des gesamten Turniers in Topform, sodass der 12:6-Sieg nie gefährdet war.

Cannstatt als nächster Gegner versuchte es mit Härte und vorsichtigem Spiel, die schnellen Halfmann, Bande und Pläschke zu bremsen. Bande erlitt gleich in der ersten Minute nach einen Fußtritt eine schmerzhafte Rippenprellung, die ihn aber nicht daran hinderte im Halbfinale und Endspiel mit starken Schmerzmitteln wieder mitzuwirken. Trotz alledem war auch in dieser Partie der 7:5-Sieg kaum in Gefahr.

Im dritten Spiel kam es zum erwarteten Härtetest gegen Russland. Da alle deutschen Akteure hoch konzentriert verteidigten, gelang es den Russen, denen es zudem noch an Spielpraxis fehlte, bis kurz vor Schluss nur zwei Tore zu erzielen. Nach dem siebten Tor der Düsseldorfer war das Spiel entschieden. Zum Ende konnten die Russen nach zwei Toren den 7:4-Endstand erzielen. Das war aber ohne Bedeutung.

Damit stand der Gruppensieg der Vorrunde vor dem letzten Spiel bereits fest. Der letzte Gegner der Vorrunde sollte Estland sein. Weil der Gegner nicht genug Spieler zur Verfügung hatte, wurde das Spiel mit 5:0 für die Deutschen gewertet. Zur Freude der Spieler und Zuschauer wurde ein Freundschaftsspiel zwischen beiden Mannschaften ausgetragen, wobei sich die Esten mit zwei Damen aus einer jungen italienischen Frauen-Wasserballmannschaft verstärkten. Die Damen gingen dann so beherzt zur Sache, dass sie dem Düsseldorfer Center Miklos Hamori die Badehose zerrissen. Das Spiel endete mit einem 11:4-Sieg für Düsseldorf.

Halbfinalgegner war dann wieder Cannstatt, das nie eine Change zum Sieg hatte und mit 9:5 geschlagen wurde.

Im Endspiel trafen die Düsseldorfer-Masters erneut auf Russland. Es wurde von Beginn an von beiden Seiten extrem viel geschwommen. Das war zwar auch das Ziel der Deutschen. Die Hoffnung, die Russen könnten nicht mithalten, bewahrheitete sich zunächst aber nicht. Sie waren während des ganzen Spiels brandgefährlich und hatten sich im Verlauf des Turniers hervorragend eingespielt. Die erzielte 2:0-Führung der Düsseldorfer konnten sie problemlos ausgleichen. Beide Teams hatten dann zahlreiche Gelegenheiten in Führung zu gehen, was zunächst keiner Mannschaft gelang.

Doch dann war es in den letzten Minuten des Spiels doch geschafft. Die schwimmerische Überlegenheit machte sich endlich bezahlt. Es gab Überzahlspiele und Herausstellungen, die dann doch noch zu drei herrlichen Toren geführt haben. Weeke hatte den besten Russen durch ein konsequente Deckung entnervt. Wolf erzielte aus dem Rückraum den 3:2-Führungstreffer und Hamori nach perfekter Vorarbeit von Rusu das 4:2. Das letzte und entscheidende Tor erzielte Schüppler mit einem überlegten Heber.

Der 5:2-Sieg und die 5. Weltmeisterschaft seit 2004 waren gesichert. Mit den vier Europameistertiteln seit 2007 in Folge sind die Düsseldorfer weiterhin der erfolgreichste Master-Team der Welt.

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