Ein Besuch beim eigenen Ur-Opa im Neandertal Zu den Wurzeln

Auch wenn der moderne Mensch nicht vom Neanderthaler abstammt, sondern nur mit ihm verwandt ist: Der Homo neanderthalensis erzählt viel über unsere Vorgeschichte. Ein Besuch im Neanderthal Museum lässt uns eine Zeitreise durch vier Millionen Jahre Menschheitsgeschichte erleben.

 In der Steinzeitwerkstatt.

In der Steinzeitwerkstatt.

Foto: Neanderthal Museum

Von wegen alte Knochen! Unweit des Ortes, an dem vor mehr als 160 Jahren der Neanderthaler gefunden wurde, steht heute eines der modernsten Museen Europas. Die graue Archäologen-Buddelei ist Geschichte, denn das moderne, 1996 eröffnete Museum erzählt heute mit zahlreichen Exponaten, aber auch mit Audio-Guide und digitaler App die Geschichte der Menschheit von den Anfängen in den afrikanischen Savannen vor mehr als vier Millionen Jahren bis in die Gegenwart.

Dort, zwischen den Städten Erkrath und Mettmann, entdeckten Mitte August 1856 in einem Talabschnitt der Düssel italienische Steinbrucharbeiter in einem kurz darauf dem Kalksteinabbau zum Opfer gefallenen Teil des Neandertals einige Knochenfragmente.

Die wurden zunächst achtlos zum Abraum geworfen, fielen jedoch den Steinbruchbesitzern Wilhelm Beckershoff und Friedrich Wilhelm Pieper auf, die zunächst 16 größere Knochenteile bergen ließen und an den Naturforscher Johann Carl Fuhlrott zur Untersuchung übergaben.

Durch Presseberichte aufmerksam geworden, begutachtete schließlich auch der Bonner Anatom Hermann Schaaffhausen die Knochen und kam zu dem selben Ergebnis wie Fuhlrott: Bei den im Neandertal gefundenen Knochen handelt es sich um eine vorzeitliche Form des modernen Menschen.

Unter der zentralen Fragestellung woher wir kommen, wer wir sind und wohin wir gehen werden, leitet die Ende 2016 umfangreich überarbeitete Dauerausstellung die Besucher heute durch das Neanderthal Museum. Aber nicht nur die Dauerausstellung ist interessant für die gesamte Familie: Workshops, spezielle Führungen für Familien, Kinder- und Jugendgruppen sowie ganze Wochenendprogramme laden dazu ein, sich auf die Spuren des Neanderthalers zu machen.

Und die aktuelle Sonderausstellung "Löwe, Mammut und Co. Eine Eiszeit-Safari" nimmt die Besucher noch bis zum 22. April 2018 mit auf eine Safari ins Europa der letzten Eiszeit, um dort den "Big Five" der Eiszeitsteppe zu begegnen: Mammut, Höhlenlöwe, Wollnashorn, Auerochse und Höhlenbär.

In den Safari-Lodges kann dann die Welt der Eiszeit erforscht werden: In welcher Umwelt lebten Tiere und Menschen? Wie konnten die Menschen überleben? Und kommt bald die nächste Eiszeit? Für Kinder sind ein Safari-Action-Pack und ein Kinderführer erhältlich, für Erwachsene kann der Besuch mit einem Eiszeitreiseführer und der gratis Ausstellungs-App erweitert werden.

Und nach dem Museumsbesuch? Klar, Kaffee und Kuchen zur Stärkung. Zum Beispiel im Café Neandertal No. 1. Das bietet neben einer Bergischen Kaffeetafel auch Hausgemachtes und Regionales, eine Lese- und Spielecke.

Meistgelesen
Die Kraft, die Werte vermittelt
20 Bolzplätze, kleine Helden - das Fußball-Projekt der Bürgerstiftung wird fortgesetzt Die Kraft, die Werte vermittelt
Neueste Artikel
Stadtdechant Frank Heidkamp, Geschäftsführerin Beate Plenkers-Schneider
Unter Menschen
Katholisches Kaffeebüdchen in Fahrt gekommenUnter Menschen
Der Test war positiv
Empfehlung an die Politik: Luegallee im Ist-Zustand erhalten Der Test war positiv
Lärm aussperren
Fördersumme für Schallschutz wurde erhöht Lärm aussperren
Die Trophäe im Blick
EM-Pokal kann am 9. und 10. April auf dem Marktplatz besichtigt werden Die Trophäe im Blick
Zum Thema
An ihren gestreiften Beinen kann man
Zuchterfolg
Überlebenshilfe für TarantelnZuchterfolg
Wege verbessern
18 neue Mobilitätsstationen im Stadt-Norden Wege verbessern
Aus dem Ressort