Polizei beendet Kampagne "sehen & gesehen werden"

(ho) Polizeipräsident Wesseler steht neben einer Unfallstelle. Ein Zusammenstoß von Pkw und Fahrradfahrer. Doch die Szene ist glücklicherweise gestellt.

 Polizeipräsident Norbert Wesseler an der für die Kampagne inszenierten Unfall-Stelle.

Polizeipräsident Norbert Wesseler an der für die Kampagne inszenierten Unfall-Stelle.

Foto: ho

Sie war eine Station der Reihe "sehen & gesehen werden — radfahren in düsseldorf". "Im Jahr 2013 hatten wir etwa 2.800 Schwerverletzte im Düsseldorfer Straßenverkehr. Bei jedem Vierten handelte es sich um einen Fahrradfahrer", sagt Wolfgang Tillmann von der Düsseldorfer Polizei. Den Beamten war klar, dass es so nicht weiter gehen konnte.

13 Plakate an Litfass-Säulen wurden zur Geburtsstunde der Kampagne "Sehen & gesehen werden". Unterstützung gab es dafür von Verkehrswacht und Stadt, aber auch Sponsoren wie der Wall AG, die Werbeflächen zur Verfügung stellten.

"Unfall-Ursache Nummer 1 für Fahrradfahrer bleibt das Geisterradeln", sagt Tillmann. Und so wurde das Fahren auf dem Radweg in falscher Richtung zum ersten großen Kampagnen-Thema. An Unfall-Brennpunkten wurde auf die Gefährlichkeit des Geisterradelns hingewiesen. Weitere Themen: Radwegparker, Alkohol, die Wahrnehmung (Stichwort Kopfhörer und lautes Musikhören), der tote Winkel (insbesondere bei Lkw), Beleuchtung, Verkehrssicherheit des Rades und Rotlicht-Verstöße.

Die letzte Aktion im Rahmen der Kampagne war eine echte Charme-Offensive: Simon Höhner von der Verkehrswacht, Bäckermeister Josef Hinkel und Polizeipräsident Norbert Wesseler verteilten am Rheinufer selbstgebackene Kekse in Fahrradform an Verkehrssteilnehmer, die sich den Regeln entsprechend verhielten. Ein Appell, mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen.

Allerdings ist es mit der Einhaltung von Regeln so eine Sache. Denn im Zuge der Kampagne musste die Polizei immer wieder feststellen, wie viel Ahnungslosigkeit bei Düsseldorfer Radlern herrscht. Beispiel: Alkohol. "Die meisten wissen gar nicht, welche Konsequenzen es haben kann, alkoholisiert Fahrrad zu fahren", sagt Wolfgang Tillmann. Während der Düsseldorfer Kirmes hat die Polizei deshalb Info-Flyer an die dort abgestellten Räder gehängt.

Und darauf steht ganz klar: Kommt es zum Unfall ab 0,3 Promille, dann gibt's bereits Geld- oder Freiheitsstrafe, der Führerschein ist weg und es gibt 3 Punkte in Flensburg!
Inzwischen ist das Fahrrad auch bei der Polizei angekommen. Die neue Rad-Staffel soll weiter ausgebaut werden. "Es ist von Nutzen, wenn sich Polizisten auch in die Situation von Fahrradfahrern hineinversetzen können", sagt Polizeipräsident Norbert Wesseler.


Polizeipräsident Norbert Wesseler an der für die Kampagne inszenierten Unfall-Stelle.Foto: ho

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