Projekt: Was mögen Sie an Gerresheim?

Eine Gruppe von Gerresheimer Bürgerinnen und Bürgern wollte wissen, was Nachbarschaft im Ort ausmacht, fragte 19 Persönlichkeiten und hat daraus Biografie-Collagen entwickelt. Jetzt kann man das Ergebnis bewundern.

 Sie sind Teil der Gruppe und vor ihnen liegen die Ergebnisse ihrer Arbeit (v.r.): Elisabeth Laux, Monika Schnitzler, Marie-Luise Wolters-Gundlach, Rolf Schnitzler, Irmela Röhrs und Adolf Dünnwald.

Sie sind Teil der Gruppe und vor ihnen liegen die Ergebnisse ihrer Arbeit (v.r.): Elisabeth Laux, Monika Schnitzler, Marie-Luise Wolters-Gundlach, Rolf Schnitzler, Irmela Röhrs und Adolf Dünnwald.

Foto: schrö

Auf dem gelben Tuch sieht man: ungekochte Nudeln, Rosmarinzweige, Thymian, Basilikumblätter, eine Olivenölflasche, ein Nudelholz, Bohnenkerne, ein beschriebenes Blatt mit einer Frauenfotografie. Dazu erklärt der 33-jährige Antonio: "Meine Oma ist 1963 mit ihren fünf Kindern aus Apulien nach Gerresheim gekommen." So präsentieren die Projektmacher vom "zentrum plus" am Wallgraben Mama Lisi, die als erste im Ort italienisches Essen anbot. Insgesamt 19 solcher Biografien packten die Macher in eine Ausstellung, die im zentrum plus Anfang des Jahres lief.

Monika Schnitzler drückt aus, was danach alle dachten: "Eine so schöne Veranstaltung, viel zu schade für den Schrank." Also wird die Schau mit Unterstützung von Marion Esser in der Stadtbücherei laufen, vom 9. August bis zum 13. September. Viel Arbeit hat das Team hineingesteckt. "Anfangs war mancher Interview-Partner skeptisch." Doch je mehr geredet wurde, um so mehr sprang der Funke über. Generationen einer Familie wurden sichtbar.
Ein Handwerker deutete auf einen Nagel in der Wand und sagte: "Daran war ich mit meinem Geschirr als Kind festgebunden, damit ich nicht an die Maschinen meines Vaters gelangen konnte." Aber nicht nur zurück ging der Blick, sondern auch in Zukunft. Da machen sich gemischte Gefühle breit. Wird der Einzelhandel zum Beispiel auf der Heyestraße überleben?

Auch pessimistische Antworten wurden nicht ausgeklammert. "Laufkundschaft - die gibt es hier nicht mehr." Nachbarschaft bedeutet dann wohl auch, dass sich die Nachbarn den Problemen stellen, die geänderte Zeiten mit sich bringen.
Die Arbeitsgruppe mit Uwe Bähr , Uschi Bücker, Helga und Adi Dünnwald, Doris Grotzke, Hanne Klock, Horst Kotthaus, Elisabeth Laux, Bea Meißner, Irmela Röhrs, Monika und Rolf Schnitzler, Kirsten Schulte-Frohlinde, Marie-Luise Wolters- Gundlach hat schon ein neues Thema. Dabei geht es um das verborgene Gerresheim. (schrö)

Fakten
9. August, 14-16 Uhr, Bücherei Gerresheim, Heyestr. 4
Ausstellung der Fotografien von Kirsten Schulte-Frohlinde und der Texte der Arbeitsgruppe.
Bis zum 13. September
Heinz Heiermeier und die Düssel- Akkordeons runden das Programm musikalisch ab.

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