Park’ schon mal den Wagen, Ray!

Am Flughafen haben Roboter das Einparken übernommen. In einem ausgesuchten Stellbereich unter dem Sheraton-Hotel, in unmittelbarer Nähe zum Terminal, sortieren insgesamt drei Maschinen mit dem Namen „Ray“ die Autos der Fluggäste.

 „Ray“ parkt ein! Der Roboter braucht dafür rund 3 bis 4 Minuten. Das funktioniert bei Fahrzeugen mit bis zu 5,3 Metern Länge und 3 Tonnen Gewicht.

„Ray“ parkt ein! Der Roboter braucht dafür rund 3 bis 4 Minuten. Das funktioniert bei Fahrzeugen mit bis zu 5,3 Metern Länge und 3 Tonnen Gewicht.

Foto: Nicole Gehring

Eine Weltneuheit!

„Schranke auf, Schranke zu - das ist in Sachen Parken Vergangenheit“, sagt Dr. Christian Jahnke, Geschäftsführer der SITA Airport IT. Der Mann hat von Berufswegen großes Vertrauen in die Technologie, sein Unternehmen betreut die Reservierungssysteme am Flughafen oder auch die automatische Gepäckverfolgung beim Verlust des Koffers.

Entsprechend überzeugt zeichnet er das Bild vom Trend hin zum automatisierten Auto-Abstell-Vorgang auf den rund 22000 Parkplätzen am Airport. „Wir schaffen hier mit Rayeine optimierte Nutzung des Parkraums, 30 bis 40 Prozent mehr Autos werden untergebracht.“ Klar, Aussteigen wäre aus einem von „Ray“ effizient abgestellten Pkw unmöglich. Die Investition, die bei etwa 1,5 Mio. Euro liegt, sieht er durch die gesteigerte Parkraumbewirtschaftung ausgeglichen.

Darauf wird auch Flughafen-Geschäftsführer Thomas Schnalke setzen. Denn: „Damit erweitern wir unsere Angebots-Palette im Bereich Parken um ein weiteres innovatives und kundenorientiertes Segment.“ Angesprochen seien in erster Linie Geschäftsreisende. „Die kommen recht zeitnahe vor ihrem Abflug zum Flughafen, kehren maximal nach wenigen Tagen zurück. Durch die unmittelbare Nähe des Parkbereich zum Terminal ist das Angebot für diese Kundengruppe ideal.“

Entwickelt wurde das System von einer Gruppe Ingenieure aus dem oberbayerischen Unternehmen „Serva“. Die Entwicklungsschritte stimmen Rupert Koch und sein Team bereits seit drei Jahren mit den Düsseldorfern ab. Er kommentiert den Demonstrations-Parkvorgang für die Journalisten: „Ray scannt und vermisst das Fahrzeug, packt es an den Laufflächen der Räder an, hebt es rund 10 cm in die Höhe und findet die richtige Lücke.“ Dabei fährt der Roboter frei auf Rädern, orientiert sich mittels Reflektoren und Sensoren. Koch: „Es gibt keine Schienen oder Induktionsschleifen!“ Er lächelt: „Einfach, schnell und sicher!“

Die Idee vom voll automatisierten Einparker war 2110 geboren worden, im Herbst 2012 bewährte er sich in einem ersten Pilotprojekt, um im April 2014 sogar der Kanzlerin vorgeführt zuwerden. Das war auf der Messe in Hannover. Inzwischen bekommt Koch Anfragen aus großen Metropolen wie New York oder Shanghai. Doch richtige Premiere feiert „Ray“ weltweit nun in Lohausen. Thomas Schnalke: „Da macht es uns stolz, dass wir in Düsseldorf die Ersten sind...“

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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