Demo gegen die AFD: „Ein Ruck geht durch die Stadt“ „Kein Schweigen mehr!“

In dieser Woche hat das Satire-Portal „Postillon“ süffisant eine Quizfrage gestellt: „Sind Sie deutsch genug oder müssen Sie von der AFD deportiert werden?“ Der Bezug zum aufgedeckten Geheimtreffen von Parteimitgliedern und Rechtsextremisten, was die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland zum Thema hatte, ist klar. Ebenso die Haltung Tausender, die dagegen demonstrieren. Am Samstag auch in Düsseldorf. Der Zulauf hat sich in den vergangenen Tagen verzehnfacht.

 Bereits am 13. Januar hatte die Volt-Partei in Düsseldorf zum Anti-AFD-Protest aufgerufen. Zahlreiche Bündnisse, Vereine und Kirchenverbände waren da noch nicht involviert. Das ist am Samstag anders...

Bereits am 13. Januar hatte die Volt-Partei in Düsseldorf zum Anti-AFD-Protest aufgerufen. Zahlreiche Bündnisse, Vereine und Kirchenverbände waren da noch nicht involviert. Das ist am Samstag anders...

Foto: Andreas Bretz

Von „einem Ruck, der durch die Stadt geht“ hat Mitorganisator Oliver Ongaro, Sprecher des Bündnisses „Düsseldorf stellt sich quer“ (DSSQ) als eine der aufrufenden Organisationen, gesprochen. Ursprünglich waren für die Demonstration gegen die AFD und Rechtsextremismus (siehe Kasten) 3000 bis 5000 Teilnehmende angemeldet worden. Inzwischen werden 30.000 erwartet.

„Die Proteste der letzten Tage zeigen, dass das Schweigen zur AfD ein Ende hat, dass wir viele sind“, heißt es von Seiten des DSSQ. „Wir werden nicht hilflos und ohnmächtig dabei zusehen, wie Neonazis und extrem Rechte uns und unsere Überzeugungen in Frage stellen und angreifen – sondern wir werden uns zusammenschließen und uns ihnen entgegen stellen, im Alltag und auf der Straße.“

Die DEG, Borussia Düsseldorf Rhein Fire und die Fortuna schlossen sich in einem Bündnis der führenden Sportclubs der Stadt dem Protestaufruf zu Wochenbeginn an. Letztere beteiligt sich beim Heimspiel gegen St. Pauli am Samstag, (20.30 Uhr) zudem am bundesweiten „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ und setzt mit ihrem Spieltagsmotto „Für alle, aber gegen Hass und Ausgrenzung“ ein Zeichen. In Zusammenarbeit mit der Mahn- und Gedenkstätte wird den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Symbolisch werden beim Spiel Sitze leer bleiben.

Rene Krombolz vom Vorstand der Bilker Schützen sagt im Namen des Vereins und mutmaßlich vieler anderer Brauchtunsfreunde: „Nie wieder ist jetzt! Wir Schützen stehen für Freiheit und Demokratie und sind gegen Hetze, Diskriminierung, Verfolgung und Drohungen, die in unserer Gesellschaft mittlerweile fast die Tagesordnung bestimmen. Gerade deshalb müssen wir gegensteuern. Wir bitten euch, passt auf und verteidigt unsere Werte.“

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