Flüchtlinge in Düsseldorf Nach Brand in Schanzenstraße brauchen 179 Menschen eine neue Unterkunft

Um 11.58 Uhr am Freitag ging der Notruf bei der Düsseldorfer Feuerwehr ein. Brand in einer Unterkunft für Asylbewerber in der Schanzenstraße. Ein Großeinsatz für die Feuerwehr, denn 179 Menschen wohnen dort zur Zeit.

 Miriam Koch, Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düssedorf, und der stellvertretende Chef der Düsseldorfer Feuerwehr, Christian Schlich am Freitagnachmittag bei einer Pressekonferenz im Rathaus.

Miriam Koch, Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düssedorf, und der stellvertretende Chef der Düsseldorfer Feuerwehr, Christian Schlich am Freitagnachmittag bei einer Pressekonferenz im Rathaus.

Foto: ho

"Die Lage war bei unserer Ankunft prekär", sagt Christian Schlich von der Düsseldorfer Feuerwehr. "Auf der Vorder- und Rückseite des Hauses stand jeweil eine Person am Fenster und drohte hinunter zu springen", so Schlich. Die Flammen waren in der dritten Etage bereits durch die Türe geschlagen.

Mit der Drehleiter konnten beide Personen sicher geborgen werden. Am Ende gab es drei sehr leicht verletzte Personen. "Sie hatten etwas Rauch eingeatmet, mussten aber nicht ins Krankenhaus", so Schlich.

Die Brandursache wird von der Polizei zur Zeit ermittelt. Der stellvertretende Feuerwehr-Chef sagt: "Einen Anschlag können wir nach jetzigem Erkenntnisstand ausschließen." Vermutet wird ein technischer Defekt oder möglicherweise fahrlässiger Umgang im Küchenbereich.

Die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch hatte erst am Donnerstag die neuesten Zahlen zur Unterbringung von Flüchtlingen in Düsseldorf vorgelegt. (Der Düsseldorfer Anzeiger berichtete). Jetzt muss sie auch die 179 Menschen aus der Schanzenstraße unterbringen und hat außerdem eine feste Unterkunft weniger. Denn die Schanzenstraße, in der Platz für 210 Personen war, fällt aufgrund von Brand- und durch Löscharbeiten bedingten Wasserschaden längerfristig weg.

"Das war Glück im Unglück", sagt Koch und ist froh, dass die Situation so glimpflich ausgegangen ist. Mitarbeiter des Amtes für Integration und der Diakonie sind vor Ort und kümmern sich um die Menschen, die heute noch umziehen müssen. Verteilt werden sie auf drei Turnhallen an den Standorten Friedenstraße, Stettiner Straße und Pempelforter Straße. An der Pempelforter Straße müssen heute erst noch Betten angeliefert werden.

"Drei Busse der Rheinbahn helfen bei diesem Umzug ebenso wie die Mitarbeiter der Diakonie", so Koch. Das heißt nun auch: "Die Turnhallen werden länger belegt sein", so Koch und nach den Ferien nicht für den Schulsport zur Verfügung stehen. Mit der Bezirksregierung hat sie auch bereits gesprochen. "Für die nächste Woche haben wir einen Dispens. Düsseldorf wird dann keine zusätzlichen Flüchtlinge zugeteilt bekommen."

Auch bei den Standorten für die Zelthallen, die am Donnerstag vorgestellt wurden, gibt es eine Änderung: Nicht der Scheideweg, sondern ein Sportplatz an der Itterstraße wird Standort von zwei Zelthallen im Stadtbezirk 9.

Von einem menschlichen Lichtblick an einem schwierigen Tag kann Miriam Koch aber auch noch berichten: "Ein Anwohner von gegenüber sprach mich an und machte sich Sorgen, weil auch viele Kinder betroffen sind. Er sagte, er sei sofort bereit, eine Familie aufzunehmen! Das ist nicht notwendig, weil wir alle unterbringen können. Aber diese Hilfsbereitschaft ist großartig!

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