Michael Kuhn ist Freund und Helfer in Heerdt

Es gibt Menschen, die machen die Welt ein bisschen heller, wenn sie erscheinen. Der Polizist Michael Kuhn ist so ein Mensch.

 Michael Kuhn (52) ist seit 15 Jahren Bezirksbeamter im Stadtteil Heerdt. „Ich bin täglich auf der Straße unterwegs!“

Michael Kuhn (52) ist seit 15 Jahren Bezirksbeamter im Stadtteil Heerdt. „Ich bin täglich auf der Straße unterwegs!“

Foto: ho

"Guck' mal, ich hab' einen neuen Anzug!" - "Das ist meine Schultüte!" - "Hallo, heute komm' ich in die Schule!" Kaum haben die Jungs den Mann in Uniform vor der Bunkerkirche in Heerdt entdeckt, stürzen sie sich begeistert auf ihn.

 Mit „ihrem“ Polizisten gehen die I-Dötze Kevin (6, li.) und Paul (6) gerne aufs Foto. Aber natürlich nicht ohne Schultüte.

Mit „ihrem“ Polizisten gehen die I-Dötze Kevin (6, li.) und Paul (6) gerne aufs Foto. Aber natürlich nicht ohne Schultüte.

Foto: ho

Die Grundschulkinder haben ihren ersten Schultag. "Die kenne ich schon aus dem Kindergarten", sagt Kuhn lachend. Der 52-Jährige ist seit 15 Jahren Bezirksbeamter in Heerdt. Er lacht gerne und viel. Man muss ihn nicht fragen, man sieht: Der Mann liebt seine Arbeit.

"Ich wohne sogar seit 25 Jahren in Heerdt", sagt er. Das sei eher ungewöhnlich. Die meisten Kollegen bevorzugen einen anderen Wohnort, um am Feierabend nichts von der Arbeit zu hören. Michael Kuhn sagt: "Eigentlich ist es egal, ob ich die Uniform trage oder nicht. Wenn die Leute etwas auf dem Herzen haben, sprechen sie mich an."

Die Kinder in Heerdt wachsen mit dem netten Polizisten auf. "Mit den Vorschulkindern mache ich den Fußgänger-Führerschein." Kommt der Nachwuchs in die Schule, steht Polizist Kuhn morgens auch schon wieder am Eingang. "Ich habe dann ein Auge auf Autofahrer, die vor der Schule etwas zu sehr aufs Gaspedal treten. Das sind übrigens oft Eltern, die es eilig haben."

Am ersten Schultag der I-Dötzchen - in Heerdt wurden in diesem Jahr insgesamt 95 Kinder in zwei Grundschulen eingeschult - ist Kuhn vor Ort. Aber auch beim ersten Elternabend, der bald ansteht. "Eine Viertelstunde lang redet Kuhn dann zu den versammelten Eltern. Beispielsweise über Sicherheitsaspekte bei der Kleidung der Kleinen.

"Die Eltern sind für die Tipps immer sehr dankbar", sagt Kuhn. Und der Nachwuchs, der ja auch mit sechs schon seinen eigenen, modischen Kopf hat, hört eher auf den Polizisten, der ihm für die dunkle Jahreszeit eine Warnweste empfiehlt, als auf Papa und Mama. "Wenn die größer werden, hört das aber auch wieder auf", sagt er augenzwinkernd.

Ist er im Stadtteil unterwegs, sprechen ihn die Heerdter wegen aller möglichen Dingen an. "Ich bin täglich auf der Straße." Er ist das, was man früher so selbstverständlich "Freund und Helfer" nannte. Respektperson und Sympathieträger. Über seine Arbeit sagt er: "Das sind 50 Prozent Polizeiarbeit und 50 Prozent Zwischenmenschliches."

Das muss man als Polizeibeamter auch mögen. Michael Kuhn lebt das. Und erlebt immer wieder, dass plötzlich ein Jugendlicher von 17 oder 18 Jahren vor ihm steht und fragt: "Kennen Sie mich noch?" Das ist dann eines von "seinen" Heerdter Kindern, die er sicher durch Kindergarten- und Schulzeit geleitet hat. Und er strahlt vor stolz, wenn er sagt: "Einen Schulweg-Unfall hatten wir hier in Heerdt lange nicht mehr." Und das soll auch so bleiben...

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