Salim Kureishy ist gestorben

Die Künstlervereinigung Haltepunkt hat einen Nachruf auf Salim A. Kureishy geschrieben, der am 23. Mai mit 54 Jahren gestorben ist.

 Salim Kureishy bei einer Ausstellung im vergangenen Jahr mit seiner Arbeit "Zyklop".

Salim Kureishy bei einer Ausstellung im vergangenen Jahr mit seiner Arbeit "Zyklop".

Foto: schrö

"Hey Salim, wohin des Wegs? Wie geht's wie steht's? Was macht die Kunst? Wer kannte ihn nicht im Stadtteil Gerresheim? Und wer hatte ihn nicht ins Herz geschlossen? Mit seiner freundlichen Art hatte er immer offene Augen und Ohren für die Belange seiner Mitmenschen und vor allem auch der Kinder.

Als Künstler und Hauswandbildmaler war er stets kreativ, umtriebig und unbequem - als Kunstlehrer vermittelte er nicht nur mit großem Sachverstand künstlerische Inhalte und Handwerkstechniken, sondern auch den Zugang zum Waldleben. Seine künstlerischen Themen basierten auf der intensiven Auseinandersetzung mit der Natur, aber vor allem auch mit den ältesten erhaltenen Kulturgütern und Symbolen der Menschheit, z.B. mit der Venus von Willendorf aus dem Jungpaläolithikum (Altsteinzeit).

Zudem ließ er ein sehr altes, weitgehend unbekanntes, recht ungewöhnliches traditionelles Druckverfahren aus Japan wieder aufleben, bei dem farbige Abdrücke der verschiedensten Fische direkt auf Reispapier hergestellt werden. Im Jahr 2002 eröffnete er in der Nachtigallstraße, in einem Ladenlokal das "Atelier 7", wo er bis vor einigen
Jahren mannigfaltige Ausstellungen, Ausstellungsreihen und Themenausstellungen zeigte, oft zusammen mit befreundeten Künstlerinnen und Künstlern aus dem Stadtteil Gerresheim.

In diesem Zusammenhang erinnern sich viele Besucherinnen und Besucher an gelungene Vernissagen und Atelierfeste mit Auftritten von lokalen Musikern und Literaten. Salim Kureishy setzte sich federführend zusammen
mit einer handvoll anderer Gerresheimer Künstlerinnen und Künstler seit April 2008 aktiv für den Erhalt und die kulturelle Nutzung des Gerresheimer Bahnhofsgebäudes sowie der unter Denkmalschutz stehenden Bauten auf dem Gelände der Gerresheimer Glashütte ein und gehörte Anfang 2010 zu den Gründungsmitgliedern des seither bestehenden Kunstvereins Haltepunkt Düsseldorf-Gerresheim e.V.

Wir sind fassungslos und tief getroffen, dass er so unerwartet nach kurzer heftiger Krankheit von uns ging. Er hinterlässt viele Erinnerungen und nicht zuletzt eine große Lücke im Stadteil-Leben. Salim Kureishy gehörte einfach zu Gerresheim - er war ein Gerresheimer Original und Urgestein."

Seine Beisetzung findet am Dienstag, 2. Juni, um 12.40 Uhr auf dem Gerresheimer Waldfriedhof statt. Treffpunkt ist die untere Kapelle. Es handelt sich um eine muslimische Beerdingung, daher wird gebeten, von aufwändigen Blumengestecken und Kränzen abzusehen und kleine Sträußchen und Blüten mitzubringen.

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