Das historische Rheinbahnarchiv nun im Stadtarchiv Düsseldorf

Die Rheinbahn AG, ein Unternehmen mit inzwischen über 120-jähriger Tradition, hat sich entschieden, vor dem Umzug von Oberkassel nach Lierenfeld ihr historisches Archiv dem Stadtarchiv Düsseldorf anzuvertrauen.

 Blick auf den Schaffnersitz in einem vierachsigen Triebwagen, ca. 1960.

Blick auf den Schaffnersitz in einem vierachsigen Triebwagen, ca. 1960.

Foto: Stadtarchiv/ Rheinbahn

Dr. Julia Lederle-Wintgens, stellvertretende Leiterin des Stadtarchivs Düsseldorf, stellte gemeinsam mit Georg Th. Schumacher, Unternehmenssprecher der Rheinbahn AG, jetzt einige der Schätze im Stadtarchiv Düsseldorf vor.

Das 1896 unter dem Namen "Rheinische Bahngesellschaft AG" gegründete Nahverkehrsunternehmen hat Düsseldorf und seine Geschichte geprägt. Beauftragt mit dem Bau der Oberkasseler Brücke, die seit 1898 die bis dahin benutzte Schiffsbrücke ersetzte, ermöglichte das Unternehmen die gezielte Erschließung und Anbindung der linksrheinischen Gebiete an den Wirtschaftsraum Düsseldorf.

1909 mündete dies in der Eingemeindung der linksrheinischen Stadtteile. Neben dem Personenverkehr betrieb die Rheinbahn auch Industriebahnen, was die Ansiedlung von zahlreichen Industrieunternehmen ermöglichte. Am 21. Dezember 1921 übernahm die Rheinbahn dann die defizitären Städtischen Straßenbahnen und wurde damit zum Düsseldorfer Nahverkehrsmonopolisten.

Das Stadtarchiv Düsseldorf ist das historische Gedächtnis der Stadt. Es übernimmt und verwahrt die Unterlagen der Stadtverwaltung, die aus rechtlichen und historischen Gründen auf Dauer aufbewahrt werden müssen. Darüber hinaus archiviert es Unterlagen von Privatpersonen, Firmen, Vereinen und Einrichtungen, die für die Geschichte von Düsseldorf von Bedeutung sind.

So konnte das Stadtarchiv bereits vor einigen Jahren zahlreiche historische Fotos der Rheinbahn übernehmen. Im fachgerecht klimatisierten Magazin werden sie jetzt dauerhaft erhalten. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Stadtarchivs haben auf der Suche nach weiteren historischen Schätzen in den vergangenen Monaten sämtliche Bereiche der Rheinbahn besucht. "Historisch" ist dabei nicht nur mit "sehr alt" gleichzusetzen, sondern auch mit wertvoll für die Düsseldorfer Stadtgeschichte.

Viele beeindruckende Stücke wurden zu Tage befördert, zum Beispiel technische Zeichnungen von Rheinbahnwagen aus den 1920 er und 1930er Jahren; Wagenbücher, teilweise begonnen vor rund 100 Jahren, die den Zustand und jede einzelne Reparatur von Rheinbahnfahrzeugen detailliert verzeichnen oder die umfangreiche Akte, die über die Verhandlungen mit der Stadt Düsseldorf bezüglich einer Endstation Haroldstraße von 1903 bis 1911 erzählt.

An den Standorten der Rheinbahn in Oberkassel, Heerdt und Lierenfeld wurden die Archivare mit offenen Armen aufgenommen und führten viele interessante Gespräche mit Rheinbahnmitarbeitern, mit deren Hilfe die Aktenkeller durchforstet wurden.

Auch die Gespräche mit dem Verein "Linie D - Arbeitsgemeinschaft historischer Nahverkehr Düsseldorf e. V." waren sehr hilfreich. Besonders dankbar ist das Stadtarchiv für die Unterstützung durch die Familie des verstorbenen Rheinbahnarchivars Dieter Zeh, dessen unermüdlicher Einsatz viele der spannenden Unterlagen bewahrt hat.

Das Stadtarchiv übernahm unter anderem neben Akten, die bis in das Gründungsjahr der Rheinbahn zurückreichen, zahlreiche Fotos, Druckschriften, Schriftwechsel und Pläne aus dem 20. Jahrhundert bis hin zu digitalen Plakatvorlagen aus den letzten Jahren. Inzwischen sind die Unterlagen im Stadtarchiv angekommen, wurden dort im Magazin archiviert und mit Hilfe eines vorläufigen Findbuchs erschlossen, das Paul Golm, der momentan ein freiwilliges soziales Jahr im Stadtarchiv absolviert, erstellt hat.

Die Schätze der Rheinbahn werden nun genauer untersucht, so dass in Zukunft neue historische Erkenntnisse zur Geschichte der Rheinbahn und damit zur Geschichte Düsseldorfs zu erwarten sind.

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