Geschichte aus Einzelteilen

Dort wo heute im Wildpark im Grafenberger Wald Hirsche und Rehe grasen, stürzte vor 73 Jahren ein britischer Bomber ab. Lange blieben die Wrackteile verborgen. Bis sie 2010 ein Förster zufällig fand.

 Dr. Peter Henkel (li.) von der Mahn- und Gedenkstätte, Thomas Boller, stellvertretender Vorsitzender des „Förderkreis Industriepfad Düsseldorf-Gerresheim“ und Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke an der Gedenktafel für die Opfer des zweiten Weltkrieges am Wildpark in Grafenberg.

Dr. Peter Henkel (li.) von der Mahn- und Gedenkstätte, Thomas Boller, stellvertretender Vorsitzender des „Förderkreis Industriepfad Düsseldorf-Gerresheim“ und Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke an der Gedenktafel für die Opfer des zweiten Weltkrieges am Wildpark in Grafenberg.

Foto: mivi

Jetzt sind alle Einzelteile des Flieger geborgen und eine Gedenktafel steht an der Absturzstelle.

Mit der Gedenktafel will der "Förderkreis Industriepfad Düsseldorf-Gerresheim" nicht nur an den Abschuss des britischen Bombers, sondern auch an die Essener Opfer des Luftangriffs erinnern.

"Natürlich stellt sich die Frage, ob man der Mannschaft eines englischen Bombers gedenken sollte. Aber dieses Mahnmal soll an alle Opfer des zweiten Weltkrieges erinnern. Wir dürfen nicht vergessen, von wemder Krieg ausging", erklärt Thomas Boller, stellvertretender Vorsitzender des Förderkreises.

Hunderte von Einzelteilen des abgestürzten Flugzeugs setzten die Hobby-Archäologen des Förderkreises zusammen und rekonstruierten so die Geschichte des Militärfliegers und seiner Besatzung.

Der britische Lancaster-Bomber stürzte am 12. Dezember 1944 im heutigen Rotwildgehege im Grafenberger Wald ab. Die sieben Besatzungsmitglieder waren in Wickenby im Nordosten von England gestartet, um die Kruppwerke in Essen zu bombardieren. Nach dem Angriff wurde der Flieger auf seinem Rückweg von einem deutschen Nachtjäger abgeschossen. Drei Insassen des Flugzeugs konnten mit Fallschirmen vor dem Aufprall abspringen und überlebten. Ein vierter schaffte den Absprung ebenfalls und landete sicher etwa in Höhe des Autobahnkreuzes Hilden. Dort kam er allerdings noch am gleichen Abend unter ungeklärten Umständen ums Leben. Die restlichen drei Besatzungsmitglieder wurden tot in Nähe der Absturzstelle gefunden.

Unterstützt wurde der "Förderkreis Industriepfad Düsseldorf-Gerresheim" bei der Bergung des Wracks, der historisches Einordnung in die Geschichte und beim Aufstellen der Tafel von der Mahn- und Gedenkstätte, vom Amt für Bodendenkmalpflege, dem Garten- und Forstamt und Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke.

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