Fehlsichtigkeit: Welche Brille ist die richtige?

Um Kleingedrucktes auf einem Beipackzettel lesen oder ein weiter entfernt stehendes Verkehrsschild entziffern zu können, greifen viele Deutsche zur Sehhilfe: Mehr als 40 Millionen Menschen in der Bundesrepublik Deutschland tragen gelegentlich eine Brille, 23 Millionen davon ständig.

Die Zahl der Menschen mit Fehlsichtigkeit nimmt von Jahr zu Jahr zu.

Welche Fehlsichtigkeiten treten am häufigsten auf und wer ist betroffen? Etwa 25% der Bevölkerung in Deutschland ab 16 ist von Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, betroffen. In den letzten drei Jahren ist die Zahl der Kurzsichtigen in Deutschland im Alter von 20 bis 29 Jahren auf 36% gestiegen, im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist das ein Zuwachs von 5%. Für die 30- bis 44-Jährigen ist ein Plus von 4% zu verzeichnen. Damit sind mittlerweile insgesamt 42% der Menschen innerhalb dieser Altersgruppe von Kurzsichtigkeit betroffen. Weitsichtigkeit, auch als Hyperopie bekannt, betrifft immerhin 35% der Deutschen zwischen 16 und 60 Jahren und bei 20% aller kurz- oder weitsichtigen Brillenträger kommt zusätzlich noch Astigmatismus hinzu: Bei dieser Art der Fehlsichtigkeit werden Objekte in der Ferne und in der Nähe unscharf gesehen. Ursache dafür ist meist eine verkrümmte Hornhaut. Alterssichtigkeit (Presbyopie) schließlich tritt bei etwa 5% der Deutschen ab 40 oder 50 Jahren auf. Mit zunehmenden Alter verliert das Auge die Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Distanzen einzustellen, was zu Problemen beim Lesen führt.

Als Auslöser der wachsenden Zahl der Brillenträger, vor allem in Hinsicht auf Myopie, gilt der ständige Blick auf den Bildschirm. Im Job und in der Freizeit verbringen die Deutschen immer mehr Zeit mit Fernseher, Laptop, Smartphone und Co. Das bedeutet für die Augen viel Konzentration, allerdings kaum Entspannung. Das führt zu Übermüdung und Trockenheit und, damit einhergehend, häufig zu Kopfschmerzen. Korrigiert man die jeweilige Fehlsichtigkeit nicht mit Brille oder Kontaktlinsen, wird der Effekt noch verstärkt.

Deshalb ist es ratsam, sich eine Sehhilfe anzuschaffen. Mittlerweile ist das besonders unkompliziert: Es gibt in deutschen Städten unzählige Optiker, die man aufsuchen kann. Und wenn es noch bequemer sein soll, kann man sich von Online-Shops ausgewählte Fassungen zur Anprobe direkt nach Hause senden lassen. Neben einem großen Angebot punkten solche Shops mit einer virtuellen Anprobe und diversen Partnerfilialen vor Ort, falls das ausgewählte Modell angepasst werden muss.

Für Menschen mit Weit- oder Kurzsichtigkeit ist eine Einstärkenbrille optimal, da sie die vorhandene Fehlsichtigkeit korrigiert. Bei der Auswahl der Brille gibt es kaum Einschränkungen in Hinblick auf das Gestell. Da Alterssichtigkeit oder Astigmatismus hingegen unabhängig von vorhandenen Fehlsichtigkeiten auftreten, müssen diese häufig extra korrigiert werden. Dafür wurden eigens Gleitsichtbrillen entwickelt. Bei diesen Varianten ist das Glas in unterschiedliche Zonen aufgeteilt, die die unterschiedlichen Fehlsichtigkeiten korrigieren. Dafür müssen die Gläser und damit auch der Rahmen allerdings eine entsprechende Größe haben. Bildschirmarbeitsplatzbrillen wiederum sind speziell für Menschen gemacht, die viel Zeit am Computer verbringen: Sie wurden speziell für den Nahbereich entworfen und decken verschiedene Zonen wie Bildschirm, Schreibtisch und nähere Umgebung ab.

Da sich Fehlsichtigkeiten mit zunehmenden Alter und unter wechselnden alltäglichen Bedingungen verändern können, sollten regelmäßig Sehtests und Kontrollen durchgeführt werden.

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