Neues Sehen Bauhaus und die Fotografie

Noch bis zum 10. März zeigt das NRW-Forum im Rahmen des Jubiläumsprogramms "100 Jahre Bauhaus" die Ausstellung "Bauhaus und die Fotografie — Zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst".

 Daniel T. Braun Rafael Shafir, 2006 Raketogramm

Daniel T. Braun Rafael Shafir, 2006 Raketogramm

Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Das Staatliche Bauhaus wurde im Jahr 1919 vom Berliner Architekten Walter Gropius als Kunstschule, die Leben, Handwerk und Kunst unter einem Dach vereinen sollte, in Weimar gegründet. Die Zusammenführung dieser Gewerke mit dem Ziel, den Bau der Zukunft zu gestalten, war zur damaligen Zeit etwas völlig Neues. Unterrichtet wurden dort beispielsweise Malerei, Grafik, Fotografie sowie Bühnenkunst und insbesondere Architektur und Inneneinrichtung. Das Bauhaus bestand nur 14 Jahre, nämlich von 1919 bis 1933, und gilt heute weltweit als Geburtsstätte der Avantgarde der Klassischen Moderne.

Als Lehrer für das Bauhaus konnte Gropius damals so berühmte Künstler wie Lyonel Feininger, Johannes Itten, Gerhard Marcks, Paul Klee, Oskar Schlemmer und Wassily Kandinsky gewinnen.
Das Staatliche Bauhaus spielt aber keineswegs nur eine Schlüsselrolle in der Design-, Kunst- und Architekturgeschichte, sondern auch für die Fotografie des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung "Bauhaus und die Fotografie — Zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst" im Düsseldorfer NRW-Forum bringt Fotografien des "Neuen Sehens", eine spezifische Stilrichtung in der Fotografie, in einen Dialog mit zeitgenössischen Künstlern. Sie widmet sich unter anderem den Fragen, wie die Neuerungen durch das Bauhaus auch heute noch zur Weiterentwicklung fotografischer Bildsprachen beitragen können oder welche Rolle die Foto-Avantgarde um 1930 für zeitgenössische Künstler spielt. Die Ausstellung verbindet Arbeiten des "Neuen Sehens" wie sie von Bauhaus-Künstlern, etwa László Moholy-Nagy, Lucia Moholy oder Walter Peterhans, um nur einige zu nennen, bekannt sind, mit Künstlern der Gegenwart wie beispielsweise Antje Hanebeck, Kris Scholz, Max de Esteban, Thomas Ruff, Viviane Sassen oder Dominique Teufen. Zeitgenössische Fotografien, Skulpturen und Videoinstallationen treten in einen Dialog mit der sachlichen Fotografie in der Zeit des Bauhauses.

Einen Blick nach vorn werfen Studenten des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt sowie der Fakultät Design der Technischen Hochschule Nürnberg, die ihre eigenen, zukunftsorientierten Entwürfe präsentieren. Die Ausstellung untersucht, wie das Bauhaus-Jahrzehnt auch heute noch die Kunst beeinflusst, und erforscht anhand aktueller Arbeiten, was ein zeitgenössisches "Neues Sehen" sein könnte.

Bis 10.3.: NRW-Forum, Ehrenhof 2, Düsseldorf

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