Japan-Tag in Düssseldorf Ein Fest für Freunde

Kostümierte Teenager, Sushi in allen erdenklichen Variationen und das große Feuerwerk zum Abschluss - am 25. Mai feiert Düsseldorf zum 18. Mal den Japan-Tag. Doch das bunte Treiben entlang der Rheinuferpromenade bedeutet mehr als nur asiatische Popkultur und exotische Reis-Häppchen. Es ist ein Fest langer Freundschaft und des kulturellen Austausches.

 Ausgefallen und mit viel liebe zum Detail: Cosplayer arbeiten teilweise monatelang an ihren Kostümen.

Ausgefallen und mit viel liebe zum Detail: Cosplayer arbeiten teilweise monatelang an ihren Kostümen.

Foto: Düsseldorfer Anzeiger/Adobe/Stock Fernando Cortés

Die japanische Gemeinde in Düsseldorf ist heute, nach London und Paris, die drittgrößte Europas. Allein in Düsseldorf leben ca. 8.400 Japaner und etwa 14.800 in Nordrhein-Westfalen. In NRW sind mehr als 620 japanische Firmen tätig, davon 400 in der Landeshauptstadt. So verwundert es nicht, dass Düsseldorf für Japaner als deutscher Standort die erste Wahl ist.

Japanische Kaufleute waren die Wegbereiter dieser Entwicklung, die sich innerhalb der letzten sechs Jahrzehnte vollzog und Düsseldorf zu „Japans Hauptstadt“ am Rhein machte. In den 1920er-Jahren waren allerdings zuerst der Überseehafen Hamburg und dann Berlin für das Land der Kirschblüte die wichtigsten Plätze in Deutschland. Das änderte sich nach dem Zweiten Weltkrieg. Zu der Zeit herrschte in dem Inselstaat eine große Nachfrage nach Maschinen und Produkten der Schwerindustrie. Und da kam Düsseldorf ins Spiel - damals weltbekannt als der „Schreibtisch des Ruhrgebietes“. Diese Metapher wurde früher häufig für die Landeshauptstadt verwendet, da sie Verbands- und Verwaltungssitz vieler Eisen und Stahl produzierender Betriebe des Ruhrgebiets war. So bot sich die rheinländische Metropole als idealer Platz an, um diese von Japan gefragte Technik, insbesondere aber auch das Wissen rund um den Stahl- und den Maschinenbau, zu beschaffen. So etablierte sich Düsseldorf als der ideale Standort in allen Vertriebs- und Beschaffungsfragen.

Die japanische Gemeinde wuchs hier in der Stadt zunächst langsam an. Doch nachdem die ersten japanischen Kaufleute ab 1952 nach Düsseldorf kamen, änderte sich das. Den Kaufleuten folgten ihre Familien, es bildete sich eine typische Infrastruktur heraus: Einzelhandel, Banken, Ärzte, Buchhändler, Spediteure, Industrie- und Handelskammer sowie Generalkonsulat. Eine japanische Schule entstand, auch japanische Kindergärten.

Vorläufer des heutigen Japan-Tages, der 2002 zum ersten mal stattfand, war 1983 die erste Japan-Woche. Mittlerweile wurde aus der Wochenveranstaltung mit Einzelaktionen ein großes, jährlich stattfindendes Tagesfest. Und so bringen auch heute wieder die in Düsseldorf lebenden Japaner den Besuchern des Begegnungsfests die Kultur ihrer Heimat nahe.

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