Welcher Stollen ist der leckerste?

Zur Advents- und Weihnachtszeit gehört ein leckerer Stollen. Welcher Stollen lecker ist, liegt im Gaumen des Betrachters. Das zeigt die alljährliche Stollenprüfung der Düsseldorfer Bäcker.

 Stollenprüfer Karl-Ernst Schmalz (r.) probierte und bewertete die weihnachtlichen Backwerke der Düsseldorfer Bäcker (v. l.) Johannes Dackweiler, Christoph Pass, Bruno Post (sitzend), Jan Patrick Behmer, Thomas Puppe und Rainer Kapust (hinten stehend).

Stollenprüfer Karl-Ernst Schmalz (r.) probierte und bewertete die weihnachtlichen Backwerke der Düsseldorfer Bäcker (v. l.) Johannes Dackweiler, Christoph Pass, Bruno Post (sitzend), Jan Patrick Behmer, Thomas Puppe und Rainer Kapust (hinten stehend).

Foto: Patrick Jansen

Ein wenig ist Karl-Ernst Schmalz zu beneiden: Er darf an diesem Tag in der Hütte von Titus Jakobs auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Düsseldorfer Schauspielhaus mehr als ein Dutzend verschiedene Christstollen probieren. Für ihre teils eigenwilligen Kreationen haben sich die Bäcker aus der Landeshauptstadt ordentlich ins Zeug gelegt.

Ein Killepitsch-Stollen ist dabei, ein Cointreau-Aprikosen-Stollen, aber auch ein ganz klassischer Butterstollen findet sich auf dem großen Tisch. "Es gibt Leute, die mögen eben keine Rosinen oder Citronat im Stollen. Für die backen wir eben andere Variationen", sagt der Düsseldorfer Bäcker Thomas Puppe. Er selbst zeichnet für den süßen Cointreau-Aprikosen-Stollen verantwortlich.

Für die Düsseldorfer Bäcker geht es um eine Auszeichnung durch den Prüfer Karl-Ernst Schmalz in Gold oder Silber. Dabei hat er in ganz Deutschland schon kuriose Aromen kosten dürfen. "In Westfalen gab es mal einen Spargel-Schinken-Stollen. In Düsseldorf auch mal einen Altbier-Stollen", erzählt Schmalz.

Um die weihnachtlichen Backwerke zu schmecken, betrachtet und probiert er sie einzeln. Ist er fruchtig genug, ist der Stollen mit Puderzucker oder einem Schokoguss ummantelt? Wie hoch ist der Frucht- und der Fettanteil, wie viel Mehl wurde verwendet? Nach jedem Bissen nimmt Schmalz einen Schluck heißen Tee - zum Neutralisieren der Geschmacksknospen im Mund.

Im Jahr kostet Schmalz bis zu 800 verschiedene Stollen und das seit gut 28 Jahren. "Den ersten Stollen habe ich dieses Jahr bei 20 Grad gekostet. Da kommt wenig Freude auf. Aber jetzt, wenn es schön kalt ist, freue ich mich darauf", sagt der professionelle Prüfer von Backwaren.

Hintergrund des Wettbewerbs ist, die Bäckereibetriebe stetig zu verbessern. "Der Grundgedanke ist, die Qualität zu verbessern und Fehler aufzudecken, wenn sie denn da sind", erklärt Schmalz.

Das schätzen auch die teilnehmenden Bäcker: "Wir haben in Düsseldorf zwar einen regen Austausch untereinander, es herrscht aber eine gesunde Konkurrenz. Jeder Betrieb hat seine Nische", glaubt Bäckermeister Christoph Pass.

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