Düsseldorfer Chefarzt: Homeoffice hat viele Rücken geschwächt Das böse Erwachen

Seit Beginn der Pandemie arbeiten viele Berufstätige täglich an ihren Küchen- oder Couchtischen, sitzen auf unbequemen Stühlen und leiden unter massivem Bewegungsmangel. Abends folgt dann oft das böse Erwachen – Rückenschmerzen.

 Mediziner Löhrer.

Mediziner Löhrer.

Foto: Schön-Klinik

Rückenschmerzen gelten als Volkskrankheit und das nicht zu Unrecht. „Über die Hälfte aller Deutschen sind davon betroffen“, erklärt Dr. Lars Löhrer, Chefarzt des Fachzentrums für Rücken und Wirbelsäule in der Schön Klinik in Heerdt vor dem „Tag der Rückengesundheit“ am 15. März. Das Homeoffice habe diesen Zustand deutlich verschlechtert. Grund dafür sei meist langes und falsches Sitzen: „Die einseitige Belastung bei regelmäßiger Nutzung der Computermaus und eine schlechte Haltung führen zu Verspannungen der Muskulatur.“

Für alle, die im Alltag generell viel sitzen oder verstärkt zu Hause arbeiten, hat der Experte einen Rat: „Kurze Dehnübungen und regelmäßiges Aufstehen bei Telefonaten lockert die Muskulatur. Gönnen Sie sich und Ihrem Rücken Pausen, in denen Sie aktiv sind. Bleiben Sie dynamisch und sorgen Sie für Abwechslung.“

 Weniger simpel sehe es bei chronischen Rückenschmerzen aus: Diese sollten unbedingt untersucht werden. „Dahinter können sich beispielsweise ein Bandscheibenvorfall oder Wirbelgleiten, bei dem sich einzelne Wirbel gegeneinander verschieben, verbergen“, so Löhrer. Viele Patientinnen und Patienten mit chronischen Rückenschmerzen litten unter komplexen und langjährigen Beschwerden. In erster Linie würden bildgebende Verfahren zur Aufklärung von chronischen Rückenschmerzen eingesetzt, prinzipiell jedoch immer erst alle konservativen Therapiemöglichkeiten wie etwa Physiotherapie ausgeschöpft, bevor eine Operation infrage kommt.

Bleiben trotz konventioneller Therapie die Schmerzen bestehen oder treten Lähmungserscheinungen auf, rät Löhrer zu einem Eingriff, im Idealfall begleitet durch ein interdisziplinäres Team aus dem Bereich Orthopädie, Neurochirurgie und Unfallchirurgie.

„Um eine individuelle Lösung für die Rückenschmerzen zu schaffen, ist es wichtig, über den Tellerrand hinauszuschauen und ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln“, so Dr. Löhrer.

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