Liebe Kanadagänse,

Offenbar seid ihr die neuen Problembären. Nach den Halsbandsittichen. Die Problematik ist ähnlich gelagert: Auch ihr müsst müssen. Tiere sind in unserer Großstadtgesellschaft jedoch nur wohlgelitten, wenn sie nett aussehen, aber bitte nicht unangenehm auffallen.

Liebe Kanadagänse,
Foto: Archiv

Ihr, Kanadagänse, seid aber die Machos unter dem Vieh. In großer Schar und mit breiter Brust steht ihr gerne auf Wegen und Straßen herum und riskiert einen dicken Schnabel. Die Macht des Schwarms ist mit euch.

Was übrigens auch sehr entzückend sein kann. Etwa dann, wenn ihr eure Kinder gemeinsam hütet. Wir finden diese Kanadagans-Kitas immer sehr beeindruckend. Wenn da nicht diese Bedürfnisse wären. Was vorne reinkommt, will hinten wieder raus. Und das, wo ihr gerade geht und steht. Vor allem da, wo sonnenhungrige Städter sich und ihre Würstchen grillen, wo Kleinkinder vergnügt über den Boden robben, oder wo der gepflegte Großstadthund gar kacken möchte.

Ihr beißt die Hand, die euch so gerne mit altem Brot füttert und sich dann darüber ärgert, dass ihr immer mehr werdet. Der Waidmann soll es möglicherweise richten. Oder der Fuchs. Der hat ja die Gans gestohlen. Doch jetzt gibt es Hoffnung auf eine gänsefreundliche Lösung. Aus Kanada. Die müssen es wissen. Ferngesteuerte Mini-Hubschrauber gehen euch da so lange auf den Bürzel, bis ihr verschwindet.

Also ehrlich, liebe Kanadagänse, wir hören schon im Hintergrund den Walkürenritt. Apocalypse Now, Kanadagänse.

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