In Grafental wird die Kamera mit dem Roboter geliefert

Bis zum Jahresende testet der Elektronikfachmarkt Media Markt an der Metrostraße den Einsatz zweier Liefer-Roboter im neuen Stadtteil Grafental. Es ist der einzige Testbetrieb in Deutschland.

 In der Grafentaler Testphase ist der Liefer-Roboter nicht allein unterwegs, sondern wird stets von Media Markt-Mitarbeiter Martin Chalimowski begleitet.

In der Grafentaler Testphase ist der Liefer-Roboter nicht allein unterwegs, sondern wird stets von Media Markt-Mitarbeiter Martin Chalimowski begleitet.

Foto: Stefan Pucks

"Wir sind sehr stolz, dass unser Markt das erste Unternehmen in Deutschland überhaupt ist, das Liefer-Roboter im Einsatz beim Endkunden hat", so Volker Barth, geschäftsführender Gesellschafter des Media Markts Metrostraße zum Pilotprojekt. "Mit dem direkt angrenzenden Neubaugebiet Grafental haben wir optimale Voraussetzungen, um den Roboter in einem überschaubaren Liefergebiet unter realen Bedingungen auszuprobieren. Wir sind gespannt, wie unsere Kunden reagieren und wie er sich bewährt."

Der Einsatz ist aus Sicht des Unternehmens eine "gute Möglichkeit, seinen Kunden künftig Lieferungen in nahezu Echtzeit anbieten - bei gleichzeitiger Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit", so Martin Wild, verantwortlich für digitale Neuerungen der Media-Saturn-Gruppe. "Die Lieferung zum Wunschtermin sowie Schnelligkeit werden in diesem Prozess immer wichtiger. Deshalb testen wir kontinuierlich innovative Dienste, die unseren Kunden einen bestmöglichen Mehrwert bieten", so Wild weiter. Der Liefer-Roboter sei ein weiterer Baustein in dieser Strategie.

Wie funktioniert es? Kunden in Düsseldorf, die über den Onlineshop bestellen und die Expresslieferung nutzen, haben gute Chancen, dass ihre Ware von enem sechsrädrigen Lieferanten am selben Tag nach Hause gebracht wird. Voraussetzung: Die Lieferadresse liegt im Einzugsbereich des Testgebiets, das gewünschte Produkt ist vor Ort im Markt sofort verfügbar und der Besteller gibt seine Mobilnummer an.

Diese ist notwendig, damit der Roboter den Kunden informieren kann, wenn er mit seiner Lieferung vor der Tür steht. Das kann zwischen 30 Minuten und drei Stunden nach Bestelleingang dauern. Außerdem erhält der Empfänger auf sein Smartphone zur Verifizierung eine Benachrichtigung, sodass er den Deckel entriegeln und die Bestellung entnehmen kann.

"Transportieren kann der Roboter alles, was weniger als zehn Kilogramm wiegt und bequem im Lieferfach verstaut werden kann", so Volker Barth. "Ob es die Digitalkamera kurz vor dem Start in den Urlaub, das verloren gegangene Handy-Ladekabel oder die neue Druckerpatrone fürs Büro ist." Er sieht den Einsatz des Roboters als konsequent nächsten Schritt des Unternehmens, nachdem man 2015 die flächendeckende "Lieferung am gleichen Tag" umgesetzt habe. "Bei der so genannten 'letzten Meile' hin zum Endverbraucher ist die taggleiche Lieferung von wachsender Bedeutung. Wir wollen den Menschen Dinge bieten, die sie wollen."

Laut Helen Kaarlep von Roboter-Entwickler "Starship", einem estischen Start up, hat man sich von den Mars-Robotern der Nasa inspirieren lassen. "Wir waren der Meinung, dass es doch möglich sein sollte, entsprechende Geräte für die Erde zu konstruieren", lächelt sie. "Unser Ziel ist es, besser zu verstehen, wie unsere Liefer-Roboter Menschen im Alltag unterstützen können." Kleine Einschränkung im Testbetrieb. Die Roboter dürfen "aus Sicherheitsgründen" (Kaarlep) nur im Hellen fahren, in den ersten Testwochen rechnet Barth mit einer Zustellzeit bis 18 Uhr.

Dafür ist gesichert, dass es nicht zu unliebsamen Zwischenfällen mit den in Grafental durchaus zahlreich vorhandenen Hunden kommt. Kaarlep: "Darüber gibt es bereits Klarheit, Hunde lassen den Roboter in Ruhe."

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