Offener Brief Düsseldorfs Spitzenpolitiker schreiben an Daimler-Chef Dieter Zetsche

Sehr geehrter Herr Dr. Zetsche,mit großer Sorge verfolgen wir, die Vorsitzenden der Parteien in der Landeshauptstadt Düsseldorf, die in der Diskussion stehende Verlagerung von Produktionskapazitäten aus demKarosserie- und Montagewerk für Transporter (Sprinter) in Düsseldorf in die NAFTA-Regionnach Übersee.

Das Sprinterwerk in Düsseldorf ist das größte Transportwerk der Daimler AG. Die mehr als
6.500 Beschäftigten in den drei Produktionsschichten vor Ort leisten hervorragende Arbeit,
was durch die anhaltend positive Ertragslage des Düsseldorfer Werks und die hohe Nachfrage
nach Transportern der Sprinter-Reihe kontinuierlich belegt wird.

Die Automobilindustrie gehört ökonomisch zu den wichtigsten Branchen der deutschen
Wirtschaft und trägt damit maßgeblich zu den Wertschöpfungsprozessen und zum Wohlstand
in unserem Land bei.

Die deutschen Automobilhersteller und ihre Belegschaften überzeugen durch eine hohe Produktivität, herausragende Qualität sowie durch stetige technische Innovationen. Die Internationalisierung der Produktion in der Branche hat dabei bisher nie zum Abbau heimischer Arbeitsplätze geführt.

Insbesondere in der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf und der Metropolregion Rhein-Ruhr
ist das Mercedes-Benz Werk von herausragender Bedeutung für den Arbeitsmarkt und die
regionale Wirtschaft, da neben den unmittelbar im Sprinterwerk bestehenden Arbeitsplätzen
auch viele tausend weitere Arbeitsplätze sowie Wertschöpfungsketten bei Zulieferunternehmen und in der Dienstleitungsbranche mit dem Düsseldorfer Werk verbunden sind.

Die Parteien in der Landeshauptstadt Düsseldorf bekennen sich ausdrücklich zum Daimler-
Standort in Düsseldorf-Derendorf. Wir möchten zur Zukunftssicherung des Standortes
beitragen und werben bei Ihnen für den dauerhaften Erhalt aller vorhandenen Arbeitsplätze im
Düsseldorfer Sprinterwerk.

Die soziale Marktwirtschaft ist und wird geprägt von der Idee, dass leistungsorientierter Wettbewerb auf dem Markt und unternehmerischer Erfolg zum Wohlstand der Menschen
beitragen und sie an der wirtschaftlichen Prosperität teilhaben lassen.

In diesem Sinne stehen auch wir als Politik in der Verantwortung, geeignete Bedingungen zu
schaffen, die zum Erhalt von Arbeitsplätzen und zu zukunftssichernden Investitionen
beitragen.

Wir möchten Ihnen daher mit diesem Schreiben unsere Bereitschaft signalisieren, gemeinsam
mit Ihnen nach tragfähigen Lösungen für die nachhaltige Sicherung der vorhandenen
Arbeitsplätze im Sprinterwerk in Düsseldorf zu suchen.

Als Vorsitzende der Düsseldorfer Parteien stehen wir und die jeweiligen Mandatsträger
unserer Düsseldorfer Parteien auf den verschiedenen politischen Ebenen — vom Stadtrat der
Landeshauptstadt Düsseldorf, über den Landtag von Nordrhein-Westfalen bis zum Deutschen
Bundestag und dem Europäischen Parlament - Ihnen jederzeit gerne für Gespräche zur
Verfügung.
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir gemeinsam mit Ihnen die weitere wirtschaftliche
Erfolgsgeschichte von Daimler am Standort Düsseldorf zukunftsgerichtet gestalten können.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Rimkus MdB , Vorsitzender der SPD

Thomas Jarzombek MdB, Düsseldorf Vorsitzender der CDU Düsseldorf

Mona Neubaur / Olaf Bursian, Vorsitzende Bündnis 90/Die Grünen Düsseldorf

Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende der FDP Düsseldorf

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