Initiative "Kappeskids" Der Stolz von Kappes-Hamm

Diese Geschichte beginnt vor gut einem Jahr. Petra Tappertzhofen trifft Alena Raths. Beide kennen sich seit Kindertagen. Sie sind in "Kappes-Hamm" aufgewachsen. Ihr Thema an diesem Tag: Der Hammer Spielplatz.

Oder besser das, was davon übrig ist.

"Gerade erst war wieder ein marodes Spielgerät vom Gartenamt abgebaut worden. Und wir dachten: Wie sieht's denn hier aus?" Petra Tappertzhofen fragt daraufhin beim Gartenamt nach. Die Antwort ist nicht gut. "Wir waren in Hamm einfach noch nicht dran." Andere Spielplätze hatten Priorität.

Aber warten wollten die jungen Mütter auch nicht mehr. Einige Dorf-Gespräche später hatten sich zehn Hammer Mütter zusammengefunden und starteten die Initiative "Kappeskids". Die erste große Aktion: Ein Sommer-Spielplatzfest.

"Das hatte eine unheimlich gute Resonanz", sagt Alena Raths. Inzwischen jagte eine Idee die nächste bei den engagierten Müttern. Immer mit dem Ziel, das Geld für einen schönen neuen Spielplatz zu sammeln.

"Wir waren total positiv überrascht, wieviel Geld reingekommen ist", erzählen Tappertzhofen und Raths. Und während der erste Weihnachtsmarkt auf der Blääk geplant wurde, entstand langsam aber sicher ein neuer Spielplatz.

Auch bei der Anschaffung des neuen Spielgerätes machten sich die Hammer Mütter viele Gedanken. So wurde beispielsweise ein Traktor zum Klettern angeschafft. "Früher hatte in Hamm jeder Bauern in der Familie", sagt Tappertzhofen. Der Traktor soll an die Verbundenheit des Stadtteils zur Landwirtschaft erinnern. Die Suche nach einem solchen Spielgerät habe allerdings viel Zeit in Anspruch genommen.

Wenn an diesem Wochenende, 29. und 30. November, zum zweiten Mal der Weihnachtsmarkt der Kappeskids auf dem Spielplatz stattfindet, dann fehlen der Initiative nur noch etwa 10.000 Euro. Von Stadt und Bezirksvertretung gab es 38.928 Euro, durch Veranstaltungen, Sponsoren und Spenden haben die Mütter 46.889 Euro zusammengetragen.

"Und dabei haben wir am Ende vermutlich eine preiswertere Lösung geschaffen, als wenn die Stadt alles übernommen hätte", vermutet Alena Raths. Zähe Verhandlungspartner seien die Mütter gewesen für die Anbieter der Spielgeräte-Hersteller.

Stolz sind die in Kappes-Hamm darauf, dass so viele geholfen haben. Der ganze Stadtteil hat mitgemacht!

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