Ein Kaufhaus für die Kunst in Bilk

Bilder, Bilder, Bilder - und eine Sofa-Ecke. Mittendrin Sonja Zeltner-Müller. Seit sieben Jahren betreibt sie die "Kunstmüllerei" an der Witzelstraße. Ein ungewöhnliches Geschäft.Treffpunkt, Verkaufs- und Ausstellungsraum, aber auch Atelier ist die Kunstmüllerei.

 Sonja Zeltner-Müller mit Frosch in der Hand im zauberhaften Hinterhof ihrer „Kunstmüllerei“.

Sonja Zeltner-Müller mit Frosch in der Hand im zauberhaften Hinterhof ihrer „Kunstmüllerei“.

Foto: ho

Wobei der Begriff "Raum" es nicht trifft. Vielmehr sind es eine Reihe von Räumen einschließlich eines zauberhaften Hinterhofs.

Überall hängen Bilder, lehnen an der Wand oder stapeln sich. Dazu kommt eine Reihe von Plastiken. Demnächst werden sich die Räume noch mehr füllen. Denn vom 29. November bis 24. Dezember eröffnet Sonja Zeltner-Müller wieder das temporäre Kunstkaufhaus "Kunst.Zeit Düsseldorf".

Eine Idee, die ihren Ursprung in Recklinghausen hat. Guido Roecken startete dort vor acht Jahren mit der Aktion. Die Idee: 100 Künstler bieten Arbeiten zum Verkauf an. "Alles unter 1.000 Euro", sagt Zeltner-Müller. Sie ist seit vier Jahren die Parallelwelt zu Recklinghausen.

"Die Auswahl ist so groß, da findet wirklich jeder ein neues Bild für den Platz über dem Sofa", sagt sie lachend. Die teilnehmenden Künstler müssen sich bewerben. Viele kommen aus dem Ruhrgebiet, zehn immerhin aus Düsseldorf.

Für alle ist die Kunst.Zeit auch stets auch eine Art Marktforschung. Die Idee kommt an. "Im vergangenen Jahr haben wir gemeinsam mit Recklinghausen 40.000 Euro Umsatz gemacht."
Zeltner-Müller ist sich sicher: Die Leute möchten gerne etwas Schönes über dem Sofa hängen haben. Viele trauen sich aber oft nicht, eine Galerie zu betreten.

Da kommt dann die Kunst.Zeit ins Spiel. Und eben auch Einrichtungen wie ihre Kunstmüllerei, die längst eine Institution im Stadtteil ist. Hier gibt es Kunst als Ware. Und niemand findet das schlimm.

"In diesem Jahr habe ich erstmals bei der 'Nacht der Museen' teilgenommen. Über 500 Leute waren hier! Ich hoffe, die nehmen uns nochmal. Das war super", sag Sonja Zeltner-Müller.

Übrigens: Die Sofa-Ecke bleibt auch während der Kunst.Zeit stehen. Denn Plaudern und ein Tässchen Kaffee gehören in der Kunstmüllerei dazu. Auch dann, wenn hier vorübergehend ein Kaufhaus für die Kunst eröffnet.


Sonja Zeltner-Müller mit Frosch in der Hand im zauberhaften Hinterhof ihrer "Kunstmüllerei".

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