Hockey Den Traum von Olympia erfüllen

Fünf junge Düsseldorfer Sportlerinnen wollen nächstes Jahr bei Olympia in Rio starten. Im Trikot der deutschen Hockey-Nationalmannschaft.

 Lisa Marie Schütze, Annika Sprink, Luisa Steindor, Selin Oruz und Elisa Gräve (v. li.) vom Hockey-Bundesligisten Düsseldorfer HC wollen zu den Olympischen Spielen nach Rio.

Lisa Marie Schütze, Annika Sprink, Luisa Steindor, Selin Oruz und Elisa Gräve (v. li.) vom Hockey-Bundesligisten Düsseldorfer HC wollen zu den Olympischen Spielen nach Rio.

Foto: Patrick Jansen

Sie sind deutsche (Jugend-)Meisterinnen und (Vize-)Europameisterinnen: Luisa Steindor, Lisa Marie Schütze, Elisa Gräve, Selin Oruz und Annika Sprink vom Düsseldorfer Hockeyclub haben in jungen Jahren in ihrem Sport schon allerlei Titel und Medaillen gewonnen.

Den Traum eines wohl jeden Sportlers wollen sich die fünf jungen Damen aber im nächsten Sommer erfüllen. Sie alle wollen mit der deutschen Hockey-Nationalmannschaft zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro fahren.
"Es ist das Ziel, das jeder Leistungssportler hat", sagt Luisa Steindor, mit 26 Jahren die Erfahrenste des DHC-Quintetts. Bereits 2012 hat die Medizinstudentin an Olympia geschnuppert, schaffte es aber in letzter Sekunde nicht in den endgültigen Kader für London. "Die Olympia-Vorbereitung mitzumachen war aber viel wert", sagt sie. Diesen Sommer holte sie ebenso wie Teamkameradin Selin Oruz bei der EM Bronze.

Wie sich Olympia anfühlt, das weiß Lisa Marie Schütze aus erster Hand. Denn ihre ältere Schwester Christina war bereits 2008 in Peking und 2012 in London mit den deutschen Hockey-Damen am Start. "Schon das Zuschauen im Fernsehen hat für Gänsehaut gesorgt", schwärmt die 19-Jährige voller Vorfreude. "Aber an den Einmarsch ins Olympiastadion denke ich jetzt noch nicht", fügt Selin Oruz hinzu.

Denn dorthin zu kommen ist ein hartes Stück Arbeit. Die jungen Sportlerinnen trainieren bis zu zweimal täglich im Verein, besuchen Nationalmannschafts-Lehrgänge und bestreiten am Wochenende oft zwei Bundesliga-Spiele. Daneben müssen sie alle ihr Studium bewältigen. Luisa Steindor muss beispielsweise für ihr Examen pauken. "Da braucht es starke und verständnisvolle Mitmenschen", erzählt die angehende Ärztin.

Lisa Marie Schütze legte dagegen im Medizinstudium zwei Freisemester ein, um sich ganz auf die Olympia-Vorbereitung zu konzentrieren. Möglich macht das die Förderung unter anderem durch das "Stockheim Team Rio." "Wir sind Amateure, können vom Sport nicht leben, sondern müssen gleichzeitig unsere Ausbildung vorantreiben", sagt Schütze. "Das hilft uns sehr, weil wir ja nicht nebenbei noch arbeiten können", pflichtet ihr Elisa Gräve.

Im Stockheim Team Rio sind auch andere Weltklasse-Sportler wie Tischtennis-Star Timo Boll oder Marathonläufer André Pollmächer. "Es ist toll, mit solchen Sportlern Erfahrungen auszutauschen", sagt Gräve. Die 19-Jährige ist ebenso wie Lisa Marie Schütze ein Eigengewächs des DHC. Beide sind im Verein seit sie vier Jahre alt sind, spielten Hockey und Tennis. Und auch heute greifen beide ebenso wie Selin Oruz mal gern zum Tennis-Racket.

"Hockey ist ein sehr sozialer Sport, einen Großteil unseres Freundeskreises haben wir beim Hockey", sagt Schütze. Viele andere Dinge kommen da logischerweise zu kurz. "Ich habe Geige und Klavier gespielt, da bin ich jetzt etwas raus. Und auch darauf, mit Freunden wegzugehen, muss man häufiger verzichten", erzählt Selin Oruz. "Da ist es cool, dass wir vom DHC so stark in der Nationalmannschaft vertreten sind", sagt Annika Sprink.

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