Ausstellung im Schloss Benrath Frauen- und Skandalgeschichten

Das Benrather Schloss dient heute oftmals als romantische Kulisse für Hochzeitsfotos – ein Prinzessinnen-Traum in rosa und weiß inmitten gepflegter Parkanlagen. Eine Reihe ganz realer adliger Frauen hat im Verlauf von drei Jahrhunderten im Schloss-Ensemble gelebt. Eine neue Ausstellung zeigt und erzählt erstmals ihre Geschichten.

 Geboren als portugiesische Prinzessin ist sie in Benrath als Ehefrau des Preußischen Ministerpräsidenten zu sehen: Antonia von Hohenzollern-Sigmaringen (1845 – 1913) war eine begabte Malerin.

Geboren als portugiesische Prinzessin ist sie in Benrath als Ehefrau des Preußischen Ministerpräsidenten zu sehen: Antonia von Hohenzollern-Sigmaringen (1845 – 1913) war eine begabte Malerin.

Foto: Stiftung Schloss Benrath/Reiner Löbe

Ausgerechnet im Ostflügel, in dem sich die Ausstellungsräume des Museums für Gartenkunst befinden, wohnte drei Jahre lang die junge Frau mit ihrer Familie, deren Leben Anregung gab für die Romanfigur „Effi Briest“ von Theodor Fontane.

Die reale Skandalgeschichte aus Adelskreisen vom Ende des 19. Jahrhunderts – zweifache Mutter begeht Ehebruch, beim Sühne-Duell erschießt der Betrogene den Rivalen – ist wohl die bekannteste mit dem Schloss verbundene Frauengeschichte.

Nicht nur literarische Folgen, sondern bestimmenden Einfluss auf das kulturelle Leben in Düsseldorf hatte schon im 17. Jahrhundert Kurfürstin Anna Maria Luisa de Medici, die Ehefrau von Jan Wellem.

 Für Wilhelmine Louise von Preußen war der Schloss Benrath einst das Zuhause. Wie für viele adelige Damen in drei Jahrhunderten.

Für Wilhelmine Louise von Preußen war der Schloss Benrath einst das Zuhause. Wie für viele adelige Damen in drei Jahrhunderten.

Foto: Stiftung Schloss Benrath

Von einflussreichen Herrscherinnen bis folgsam für männlichen Nachwuchs sorgenden Gattinnen reicht der Bogen historischer Adelsfrauen in Benrath. Bis heute wirken vor allem ihre schulischen, karitativen und religiösen Aktivitäten. Ihr jeweils hinterlassener „Fußabdruck“ war bestimmt von den Privilegien ihres Standes, aber auch von den historischen Einschränkungen für Frauen. Die Ausstellung ist ganz sicher ein Novum, vielleicht sogar ein lohnender Ausflug zum Muttertag?

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