Händler sind wütend: "Dügida schadet dem Geschäft"

Die Demonstrationen der Dügida jeden Montag sind den Geschäften entlang der Graf-Adolf-Straße ein Dorn im Auge. Das belegte die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) jetzt mit einer Studie. Die Polizei vermeldete derweil friedliche Demonstrationen.

 Der Vorstand der ISG Graf-Adolf-Straße (v.l. Oliver Berief, Dr. Stefan Jürging, Margarete Gänzler, Daniel Klages und Dr. Ruprecht Vondran) kämpft um den Wirtschaftsstandort Graf-Adolf-Straße.

Der Vorstand der ISG Graf-Adolf-Straße (v.l. Oliver Berief, Dr. Stefan Jürging, Margarete Gänzler, Daniel Klages und Dr. Ruprecht Vondran) kämpft um den Wirtschaftsstandort Graf-Adolf-Straße.

Foto: Patrick Jansen

93 Prozent der 61 befragten Geschäfte leiden montags unter Umsatzeinbußen. Über ein Drittel aller Unternehmen haben sogar ihre Öffnungszeiten geändert. "Es ist keine Kleinigkeit, was wenige Wahnsinnige hier anrichten", sagt Daniel Klages, stellvertretender Vorsitzender der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) an der Graf-Adolf-Straße.

Die Studie entstand in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK). Darin wurden 61 Geschäfte und Unternehmen im Erdgeschoss entlang der Graf-Adolf-Straße befragt. "Eine seriös evaluierte Studie ist eine Möglichkeit, auch vor Gerichten Solidarität zu erzielen", so Klages. Das Papier wurde am Montagabend auch Oberbürgermeister Thomas Geisel zugeschickt.

Derweil verliefen die Demonstrationen am Montagabend friedlich, meldete die Polizei. Rund 80 Anhänger der Dügida versammelten sich am Hauptbahnhof und zogen ab 19.40 Uhr auf dem durch die Polizei verkürzten Weg bis zur Kreuzung Scheurenstraße/Adersstraße und wieder zurück zur Friedrich-Ebert-Straße. Gegen 20.20 Uhr war die Versammlung beendet.

Bereits am Nachmittag bestätigte das Verwaltungsgericht Düsseldorf die Auflagen der Polizei (Verkürzung des Zugwegs, Benennung eines neuen Versammlungsleiters, keine Redebeiträge der Anmelderin) in vollem Umfang.

Die bisherige Versammlungsleiterin Melanie Dittmer, die zuletzt wegen des Rufens von möglicherweise islamfeindlichen Parolen vor einer Moschee auffiel, benannte zu Beginn einen neuen Versammlungsleiter und hielt sich an die vorgegebenen Auflagen. An den Gegendemonstrationen nahmen mehrere hundert Menschen teil.

Die Rheinbahn stellte den Bus- und Straßenbahnverkehr am Hauptbahnhof gegen 17 Uhr ein. Rund um den Aufzugsweg der Dügida-Versammlung und die Gegenveranstaltungen sperrte die Polizei den Verkehr. Gegen 19.40 Uhr entspannte sich die Verkehrslage deutlich.

Meistgelesen
Zoos in NRW
Koala, Giraffe, Elefant & Co. Zoos in NRW
Neueste Artikel
Pfeifenwerk
Reparatur für Pempelforter Orgel Pfeifenwerk
Zum Thema
Eine wissenschaftlich begleitete Zählung soll mehr
Mit den Menschen
Konkrete Zahlen sollen Hilfesystem für Obdachlose stärkenMit den Menschen
„Drogen? Ich hatte Autos“
Oldtimer-Unikum Michael Fröhlich über Blech-Liebe und die Suche nach der Kindheit „Drogen? Ich hatte Autos“
400 Jahre-Müll
Kippensammler waren „erschütternd“ erfolgreich 400 Jahre-Müll
Flatterkraft
Die richtige Fledermaus-Mischung Flatterkraft
An Grenzen stoßen
Rheinbahn 8 Mio. Euro besser - aber Finanzbedarf steigt An Grenzen stoßen
Aus dem Ressort