Zum Startschuss für den Wehrhahntunnel am 21. Februar 2016 Die Rheinbahn stellt sich auf ganzer Linie neu auf

Mit der Fertigstellung des Wehrhahnlinie zum 21. Februar wird die Rheinbahn ein regelrechtes Mammutprojekt gestemmt haben. Auf die Düsseldorfer werden dann Änderungen bei den Verläufen der Bahn- und Buslinien, der Fahrpläne und vor allem neue U-Bahnen zukommen.

 Haben das Mammutprojekt mit ihren Teams gestemmt: Helmut Höhn, leitender Verkehrswirtschafter bei der Rheinbahn und Marketing-Chefin Chantal Kleine.

Haben das Mammutprojekt mit ihren Teams gestemmt: Helmut Höhn, leitender Verkehrswirtschafter bei der Rheinbahn und Marketing-Chefin Chantal Kleine.

Foto: Rheinbahn

Verantwortlich für den strukturellen Umbau ist Helmut Höhn, Leiter der Abteilung Verkehrswirtschaft. "Wir haben mit U-Bahn, Straßenbahn und Bus das gesamte ÖPNV-Netz in Düsseldorf und damit natürlich auch Teile der Anrainer-Gemeinden angepackt". sagt er. 120 Linien mit rund 60 Anschlusspunkten mussten verknüpft werden, denn "stets hat sich an jeder Stelle zumindest der Fahrplan geändert."

Er verhehlt nicht, das seine Leute unter einem gewissen Druck gestanden haben. "Die politische Auseinandersetzung um die Weiterführung der Linie 708 hat uns etwa mindestens ein dreiviertel Jahr Zeit gekostet." Hintergrund: Die Abstimmung von U-Bahn, Straßenbahn- und Buslinien ist komplex, offene Linienführungen unterbrechen den Workflow entscheidend.

Wer im Norden der Stadt wohnt, so Höhn, müsse sich eigentlich nicht groß umgewöhnen, die meisten Veränderungen würden in der City und auf dem Weg vom Süden in die City und umgekehrt greifen.

Nach der Umstellung im Februar wolle man erste Erfahrungen der Kunden sowie der Fahrerinnen und Fahrer der Rheinbahn abwarten und in Gespräche mit den Bezirksvertretungen im April bzw. Mai einfließen lassen. Höhn: "Dann könnten wir eventuelle Verbesserungsvorschläge noch im Herbst 2016 umsetzen. Denn wir sind nicht so abgehoben, dass wir unsere jetzigen Lösungen für unumstößlich halten."

"Es ist die größte Netzanpassung in der Geschichte unseres Unternehmens", sagt Chantal Kleine, Marketing-Chefin bei der Rheinbahn. Bereits seit Juni diesen Jahres investiert man in die Öffentlichkeitsarbeit für den Netz-Umbau. Die Info-Kampagne wurde mit "Netz met Häzz" mit dem gebotenen Lokalkolorit überschrieben, denn "wir wollen unsere jährlich rund 215 Mio. Fahrgäste da sehr konsequent mitnehmen", so Kleine. Sie weiß aber auch: "Veränderungen brauchen ihre Zeit!"

Die wichtigsten Neuheiten in der Übersicht:

Neue U-Bahnen/ Stadtbahnen:

Die Straßenbahnlinien 703 und 712 verschwinden aus dem Fahrplan, sie werden zu den Stadtbahnlinien U72 und U73. Dabei entspricht die Linie U72 der bisherigen 712, nur nutzt sie in der City den Tunnel. Auf der Linie U73 ändert sich dagegen ein bisschen mehr: Aus Gerresheim kommend, fährt sie durch die neue U-Bahn-Röhre bis "Bilk S" und weiter zur Universität Ost.

Zusätzlich kommen zwei neue Linien dazu: Die Linie U71 verbindet zunächst Düsseltal und später Rath mit Benrath. Der Fahrweg ab der Haltestelle "Heinrichstraße" führt über die Strecke der heutigen Linie 708 bis zur Uhlandstraße. Dafür hat die Rheinbahn an der Kreuzung Uhlandstraße/Grafenberger Allee einen zusätzlichen Abzweig ein- und die Haltestelle umgebaut. Danach geht es durch den Tunnel über Bilk S, Uni-Kliniken und Holthausen bis Benrath.

Als "Flügellinie" der U71 kommt die Linie U83 hinzu. Sie beginnt am Gerresheimer Krankenhaus und fährt über die Strecke der heutigen Linie 713 zur Uhlandstraße und dann wie die U71 nach Benrath weiter. Beide Linien fahren montags bis freitags tagsüber im 20-Minuten-Takt und ergänzen sich so zwischen Uhlandstraße und Benrath zu einem 10-Minuten-Takt.

Straßenbahnen:

Nicht nur im Tunnel, auch an der Oberfläche tut sich einiges: Die Linie 701 fährt zukünftig von Rath (später vom ISS-Dome) wie heute zum Jan-Wellem-Platz — diese Haltestelle wird für alle Linien umbenannt in "Schadowstraße" — und weiter zum Karolingerplatz. Dann biegt sie jedoch ab und endet an der Haltestelle "Am Steinberg."

Die Linie 704 startet weiterhin im Derendorfer Norden, fährt zur Hochschule Düsseldorf (Haltestelle "Rather Straße" wird umbenannt in "Rather Straße/ Hochschule HSD") und weiter zum Hauptbahnhof. Über die Morsestraße geht es dann zur heutigen Haltestelle "Christophstraße", die in "Universität Nord/ Christophstraße" umbenannt wird. An Sonntagen und Feiertagen fährt die Linie 704 bis zur Haltestelle "Universität Ost/Botanischer Garten".

Eine kleinere Änderung: Aus der 715 wird die Linie 705, um die Nummern etwas näher beieinander zu halten. Einzige Neuerung auf dem Linienweg ist die direkte Fahrt über die Berliner Allee. Die bisherige Strecke über Altstadt und Graf-Adolf-Platz entfällt. Zusätzlich fahren die Bahnen künftig auch abends und am Wochenende den Spichernplatz an.

Die neue Linie 706 übernimmt einen Großteil der heutigen Strecke, ist aber keine Ringlinie mehr: Vom Steinberg aus geht es über Oberbilk, Flingern, Brehmplatz und Marienhospital zur Schadowstraße, alles wie gehabt. Allerdings fahren in Zukunft die Bahnen dort weiter geradeaus, wie die Linie 701. An der Berliner Allee wird die Kreuzung umgebaut: Ein neuer Abzweig von Nord nach West schickt die 706 über Graf-Adolf-Platz und Bilker Kirche weiter über die Franziusstraße bis zur Endhaltestelle "Hamm S".

Die Linie 707 beginnt weiterhin in Unterrath. Nach der Fahrt über Spichernplatz, Marienhospital, Hauptbahnhof und die Haltestelle "Bilker Allee/Friedrichstraße" ändert sich auch bei dieser Linie die Strecke: Statt zur Universität geht es weiter geradeaus über die Haltestelle "Bilker Kirche" zum Medienhafen.

Die Linie 708 soll weiterhin die Direktverbindung vom Düsseltal zum Hauptbahnhof sicherstellen. Ab Hauptbahnhof fährt die neue Linie 708 weiter nach Westen, über den Graf-Adolf-Platz bis zum Polizeipräsidium.

Auf der Linie 709 gibt es keine Änderungen, zumindest was den Linienweg betrifft. Da allerdings die Linie 719 wegfällt, übernimmt die 709 diese Fahrten. Das ergibt auf dem Abschnitt zwischen den Haltestellen "Staufenplatz" und "Südfriedhof" zu den Hauptverkehrszeiten einen Fünf-Minuten-Takt.

Busse:

Auch die Buslinien 723, 725, 732 und 736 sind Teile des neuen Netzes: Die Linie 723 wird ab Südfriedhof über Hamm bis zur Plange Mühle verlängert, um den Stadtteil Hamm besser anzubinden. Die Linie 725 beginnt zukünftig am Gerresheimer Krankenhaus statt an der Dreherstraße. Vom Siedlerweg aus fährt sie über Hohenzollernallee, Schlüterstraße, Graf-Recke-Straße und Brehmplatz bis "Zoo S". Die Linie 732 wird ab Oberbilk über den Hauptbahnhof hinaus verlängert und wie die alte Buslinie 725 bis zur Lausward geführt. Die Linie 736 fährt künftig den Hauptbahnhof nicht mehr an. Ab Oberbilker Markt geht es bis zur Kruppstraße, weiter über Friedrichstadt S und "Bilker Allee/Friedrichstraße" bis zum Kirchplatz.

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