Schützen-Schießsport für Sehbehinderte in Bilk Per Piepton...

Die Frage: „...und wie sind Sie zum Sportschießen gekommen?“ mag nicht ungewöhnlich sein, wird es aber, wenn man weiß, dass der Befragte sein Augenlicht nicht nutzen kann. Er ist blind, so wie die meisten, die sich jetzt im Vereinshaus des St. Sebastianus Schützenvereins Bilk versammelt hatten.

 Bei den Bilker St. Sebastianern werden Handicap-Schützen aus ganz NRW betreut und trainiert.

Bei den Bilker St. Sebastianern werden Handicap-Schützen aus ganz NRW betreut und trainiert.

Foto: Bilker Schützen

Ein regionales TV-Team ist zu Gast, man interessiert sich dafür, was hier, bei den Bilker Brauchtumsfreunden, passiert. Bereits Ende 2022 hatte sich der Vorstand de Schützenvereins einstimmig darauf verständigt, Mitglied im Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW (BRSNW) zu werden. „Die Bilker St. Sebastianer sind seit vielen Jahren für praktizierten Behindertensport bekannt. Die Sportschützengruppe der Blinden- und Sehbehinderten ist hier zu Hause und wird von Gunnar Frisch betreut“, sagt Schützensprecher Rene Krombholz. Unter Leitung von Simone Fox, Landesreferentin für Handicapsportler, fanden an der Ubierstraße bereits zwei Trainingslehrgänge für Handicapschützen aus ganz NRW statt.
Beim TV-Team-Besuch beantworteten Mitglieder der Sportschützengruppe der Blinden- und Sehbehinderten aus Bilk, der Blinden-Schießgruppe der Bürgerschützengilde Hochlarmark 1927 sowie weitere gehandicapte Schützen Fragen, erzählten vom Vereinssport und stellten ihr Können unter Beweis. Möglich wird dies über eine spezielle Optronic-Zieleinrichtung, welche hilft, über Kopfhörer und über einen zur Mitte heller werdenden Piepton das Ziel anzuvisieren.  

Im deutschen Schützenbund, auch im deutschen Behinderten-Sportverband , gibt es eine eigene Abteilung Sportschießen. Über diesem Weg ist auch eine Teilnahme an den paralympischen Spielen möglich. Hier gibt es eine ganze Reihe von Disziplinen in den Bereichen Gewehr, Pistole und Bogen, die je nach Handicap in verschiedene Klassen eingeteilt sind. „Bilk ist ein Inklusionsverein und die Bedingungen hier sind ideal“, sagt Simone Fox. Ihr Ziel ist es, einen Leistungskader, gefördert von den Landesverbänden, aufzubauen. „Behindertengerechte Räumlichkeiten, speziell ausgebildete Trainer, organisierte Schießstände, all das ist in Bilk gegeben“, bestätigt Ulrich Müller als erster Chef des Bilker Regiments.

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