1. Düsseldorf

Ein Arztmobil versorgt Obdachlose

Ein Arztmobil versorgt Obdachlose

Viele Obdachlose suchen trotz akuter Beschwerden keinen Arzt auf. Oftmals aus Schamgefühl oder weil die Krankenversicherung fehlt. Ein neues Gesundheitsprojekt ermöglicht Menschen ohne Wohnung medizinische Behandlungen in einem "Arztmobil".

Aus eigenem Antrieb gehen viele Obdachlose nicht zum Arzt. "Ein sicherer Platz zum Übernachten, etwas zu essen oder frische Kleidung: Es sind die einfachen Dinge, die Menschen ohne Wohnung im Alltag suchen. Für einen Besuch beim Arzt bleibt dabei wenig Raum", sagt Clarissa Schruck, Leiterin Fachberatung und Tagesstätten bei der Diakonie Düsseldorf. Hinzu komme, dass viele Menschen nicht krankenversichert seien oder sich für ihre Situation schämen.

Um den betroffenem Menschen den Gang zum Arzt zu erleichtern, bietet die Diakonie seit Dezember mit Unterstützung des forschenden Pharmaunternehmens Janssen und des Johnson & Johnson Corporate Citizenship Trust an der Tagesstätte "Shelter" an der Liefergasse eine neue ärztliche Sprechstunde für Obdachlose an. Jeden Mittwoch zwischen 13 Uhr und 15 Uhr hält dort ein Arztmobil und behandelt kostenlos. In enger Zusammenarbeit zwischen den Sozialarbeitern des "Shelter" und dem "Arztmobil"-Team können wohnungslose Menschen so gezielt an das medizinische System herangeführt und Behandlungen frühzeitig eingeleitet werden.

"Das ist wichtig, denn bleiben Krankheiten unbehandelt, können sie chronisch werden", so Ärztin Jutta Austermann. "Vor allem im Winter ist deshalb eine ärztliche Betreuung auch eine vorbeugende Maßnahme."

Das "Arztmobil" ist nicht der einzige Baustein des Gesundheitsprojektes "gesund.zeit.raum". Das Projekt besteht aus vier Bausteinen: 1. Verbesserung der medizinischen Erstversorgung, 2. Präventionsangebote, 3. Angebote zur Stärkung der seelischen Gesundheit und 4. vorbeugende Hilfe in der Sozialberatung. Finanziell unterstützt wird das Projekt von Johnson & Johnson Corporate Citizenship Trust mit 600.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren.

Jetzt muss sich das Angebot in der Szene nur noch herumsprechen.