Missbrauch im Erzbistum - Kritik vom Katholikenrat der Stadt „Das reicht nicht aus“

Der Katholikenrat Düsseldorf fordert in einem aktuellen Statement Transparenz bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Erzbistum Köln.

 Satirischer Rosenmontags-Beitrag zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche von Mottowagen-Bauer Jacques Tilly zu Wochenbeginn - „Geschwärzte Namen sind für uns nicht akzeptabel.“

Satirischer Rosenmontags-Beitrag zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche von Mottowagen-Bauer Jacques Tilly zu Wochenbeginn - „Geschwärzte Namen sind für uns nicht akzeptabel.“

Foto: Andreas Bretz

(SP) Ausdrücklich erklärten sich der Vorstand des Gremiums und die „Runde der 15“ Pfarrgemeinderäte in Düsseldorf auf ihrer jüngsten Sitzung solidarisch mit der Stellungnahme des Diözesanrates der Katholiken zur aktuellen Situation der Missbrauchsaufklärung im Erzbistum Köln.

Der Diözesanrat hat nahezu einstimmig von den Verantwortlichen im Erzbistum unter anderem gefordert:

 „Volle Transparenz und Offenlegung aller Sachverhalte ist die Mindestanforderung an Aufklärung und Aufarbeitung. Wir erwarten darüber hinaus die Übernahme persönlicher Verantwortung und ein Einstehen für persönliches Verschulden, das auch jenseits einer rein juristischen Klärung möglich ist.“

Nur so gäbe es die Möglichkeit, dass verlorenes Vertrauen wiederhergestellt werde. „Wir erwarten von allen Verantwortlichen, dass sie sich, der kirchlichen Gemeinschaft und der Öffentlichkeit gegenüber Rechenschaft ablegen, wo sie ihre Pflichten verletzt, in ihrem geistlichen Amt versagt und ihrer Verantwortung für die Opfer nicht gerecht geworden sind“, heißt es weiter.

Im Erzbistum müssten deshalb jetzt die Konsequenzen gezogen und Verantwortung übernommen werden. „Warten Sie nicht, bis Rom entscheidet oder bis Rechtsgutachter Ihnen sagen, was Sie falsch gemacht haben. Nach Jahren des Verschweigens und Leugnens erwarten die Menschen in unserem Bistum endlich Klartext und konkrete Schritte der Verantwortung. Das ist immer möglich. Und es ist höchste Zeit.“

 Der Katholikenrat Düsseldorf kritisiert die „bislang vollkommen unzureichende Kommunikation des Erzbischöflichen Generalvikariates in diesen sensiblen Fragestellungen.“ Die Kommunikation in geschlossenen Kreisen und Gremien reiche nicht mehr aus, um die Betroffenen, die Gemeinschaft der Gläubigen und insbesondere die Missbrauchsopfer im Erzbistum Köln ausreichend zu informieren und von der Ernsthaftigkeit des Aufklärungswillens zu überzeugen.

 Hohe Erwartungen verbindet der Katholikenrat der Stadt mit der Veröffentlichung der neu beauftragten Studie am 18. März. „Die katholischen Laien in Düsseldorf erwarten breite Zugangsmöglichkeiten zum Text des Gutachtens und Einsicht in die Studie. Eine Publikation mit geschwärzten Namen oder eine nur auszugsweise Veröffentlichung ist für uns nicht akzeptabel“, heißt es abschließend.

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