Düsseldorfer Gesundheitsamt rät: Impfschutz für Masern überprüfen

Derzeit sind Masern in Nordrhein-Westfalen auf dem Vormarsch. Bis Mitte April wurden aus dem ganzen Bundesland 261 Masernfälle gemeldet. Das ist die höchste Fallzahl in NRW seit zehn Jahren. Überwiegend sind kleine Kinder betroffen.

Aus verschiedenen Städten im Umland von Düsseldorf werden steigende Krankheitszahlen gemeldet. Auch in Düsseldorf gibt es einen importierten Fall und zwei Verdachtsfälle.

Das Düsseldorfer Gesundheitsamt rät insbesondere allen Eltern mit Kleinkindern, den Impfschutz der Kinder auf Masern überprüfen zu lassen. Kinder benötigen zwei Impfungen, damit ein ausreichender Impfschutz besteht. Darüber hinaus sollten alle jüngeren, nach 1970 geborenen Erwachsenen, ihren Masernimpfschutz überprüfen lassen.

Was sind Masern?
Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung mit teilweise schweren Krankheitsverläufen. Die Erkrankung geht mit typischen Symptomen wie Fieber und Hautausschlag am ganzen Körper einher. Komplikationen wie Bronchitis, Lungenentzündung und Mittelohrentzündung sind häufig, auch eine lebensbedrohliche Entzündung des Gehirns kann auftreten (1 Fall auf 1.000 Erkrankte). Eine ursächliche Behandlung gibt es nicht, man kann lediglich die Symptome mildern.

Was sollten Sie tun?
Insbesondere Menschen ab Jahrgang 1971 und jünger, bei denen kein sicherer Masernschutz besteht, sollten Kontakt mit ihrem Kinder- und Jugendarzt beziehungsweise Hausarzt aufnehmen.

Ungeimpfte oder nur einmal gegen Masern geimpfte Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollten sich gegen Masern impfen lassen. Menschen, bei denen der Impfstatus unklar ist (beispielsweise bei Verlust des Impfausweises) sollten unbedingt Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt halten und sich gegebenenfalls impfen lassen. Säuglinge sollten möglichst früh, regulär ab dem vollendeten 11. Lebensmonat, geimpft werden. In der aktuellen Situation kann von der Kinderärztin oder dem Kinderarzt erwogen werden, diese Impfung auch bereits ab einem Alter von neun Monaten vorzunehmen.

Wie breiten sich Masern aus?
In öffentlichen Verkehrsmitteln und geschlossenen Räumen mit vielen Menschen finden die Viren die ideale Möglichkeit sich zu verbreiten. Masernviren werden durch das Einatmen infektiöser Tröpfchen - beim Sprechen, Husten, Niesen - sowie durch Kontakt mit infektiösen Sekreten aus Nase oder Rachen von Mensch zu Mensch übertragen. Das Masernvirus löst bei über 95 Prozent der ungeschützten Infizierten erhebliche Krankheitssymptome aus.

Wie äußert sich eine Infektion?
Masern beginnen mit Fieber, Bindehautentzündung, Schnupfen, Husten und einem Ausschlag an der Mundschleimhaut. Nach drei bis sieben Tagen kommt es zu einem typischen Hautausschlag. Dieser beginnt im Gesicht und hinter den Ohren und bleibt vier bis sieben Tage bestehen. Beim Abklingen ist oft eine kleieartige Schuppung zu beobachten. Am 5. bis 7. Krankheitstag kommt es zum Temperaturabfall.

Wo liegt die Gefahr bei Masern?
Die Masernvirusinfektion bedingt eine vorübergehende Immunschwäche von mindestens sechs Wochen Dauer. Als Konsequenz kann eine Empfänglichkeit für bakterielle Superinfektionen bestehen; am häufigsten treten Masern-assoziiert Mittelohrentzündung, Bronchitis, Lungenentzündung und Durchfall auf. Besonders gefürchtet als Komplikation ist die Entzündung des Gehirns, denn sie kann tödlich enden oder bleibende Schäden am Zentralen Nervensystem hinterlassen. Gerade bei Säuglingen kann es zu schweren und lebensbedrohlichen Krankheitsverläufen kommen. Um nicht geimpfte Säuglinge zu schützen, sollten insbesondere alle Menschen mit direkten Kontakten zu Säuglingen ihren Impfschutz kontrollieren.

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