OB-Dialog Teil 3. Thomas Geisel zu Besuch in Heerdt "Wir sollten den Spaßfaktor für Autofahrer nicht noch erhöhen"

Eigentlich hätte man angesichts des Wetters den berühmten Hund nicht vor die Tür gejagt. Doch die Gelegenheit, Oberbürgermeister Thomas Geisel in der Rheinallee-Halle in Heerdt zu treffen, nutzten viele Bürger am Mittwochabend trotzdem.

 Radio- und Fernsehmoderatorin Claudia Monréal (li.) führt in der Reihe "OB-Dialog" durch die Veranstaltungen. Dr. med. Christof Wald (Mitte), Ärztlicher Direktor des Dominikus-Krankenhauses, begrüßte die Gäste.

Radio- und Fernsehmoderatorin Claudia Monréal (li.) führt in der Reihe "OB-Dialog" durch die Veranstaltungen. Dr. med. Christof Wald (Mitte), Ärztlicher Direktor des Dominikus-Krankenhauses, begrüßte die Gäste.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/ Michael Gstettenbauer

Moderiert wird die Reihe "OB Dialog" von Claudia Monréal. Interessierte Bürger können sich während der Veranstaltung spontan melden und Fragen stellen. Oder sie können auf ausliegenden Karten ihre Fragen schriftlich abgeben.

 Oberbürgermeister Thomas Geisel stellt sich den Fragen der Bürger in der Heerdter Rheinallee-Halle, der ehemaligen Kapelle des Dominikus-Krankenhauses.

Oberbürgermeister Thomas Geisel stellt sich den Fragen der Bürger in der Heerdter Rheinallee-Halle, der ehemaligen Kapelle des Dominikus-Krankenhauses.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/ Michael Gstettenbauer

Es ist ein freundlicher Abend im linksrheinischen Düsseldorf. Der Bürgerverein Heerdt meldet sich gleich zu Wort. Und zollt dem Oberbürgermeister "Lob und Anerkennung". Man merkt: Dass der Oberbürgermeister in den Stadtteil kommt und die Bürger trifft, das gefällt.

Aber: Der Bürgerverein hat auch viel, "was auf den Nägeln brennt". Das Thema Lärmschutz wird an diesem Abend immer wieder fallen. An der neuen Böhlerstraße etwa, an der Benediktusstraße. Das Verkehrsaufkommen rund um den Handweiser. Fehlender Einzelhandel am Nikolaus-Knopp-Platz. Aber auch ein flammender Appell von der Schulpflegschaft der Pestalozzistraße: Zu wenig Schulraum, zu viele Schüler. Tendenz steigend. "Es ist 5 nach 12!"

Die Kritik zum Lärmschutz nimmt Geisel auf, verspricht den einen oder anderen Fall noch einmal prüfen zu lassen. Er sagt aber auch Sätze wie: "Es gibt ein bestimmtes Maß an Lärm, das man in einer Großstadt hinnehmen muss!"

Man muss dem Oberbürgermeister ohnehin lassen: Er ist nicht nur gefällig im Bürger-Dialog. Als ein Mann darauf hinweist, dass die Straßen in Düsseldorf teilweise in schlechtem Zustand seien und Reparatur-Arbeiten auch nicht immer mit dem Maß an Professionalität ausgeführt würden, dass er eigentlich erwarten würde, antwortet Geisel durchaus flapsig: "Wir sollten den Spaßfaktor für Autofahrer nicht noch erhöhen." Auch wenn er dann im Grundsatz dem Mann recht gibt. Geisel traut sich was.

Das Keywork-Atelier Oberkassel wäre gerne bei den Planungen zum neuen Schwimmbad an der Pariser Straße einbezogen worden. "Gute Politik beginnt unten!" Und bei den aktuellen Vorschlägen fürs Bad wird ein Bürgersaal vermisst. Immerhin: "Die letzte Messe ist hier noch nicht gesungen", sagt Geisel und lässt diese Option noch offen.

Die Heerdter, das wird an diesem Abend auch deutlich, sind mächtig stolz, dass das neue Bad auf Heerdter Grund und nicht in Oberkassel steht. "Das neue Schwimmbad in Heerdt wird besser angenommen als das neue Parkhaus in Oberkassel", muss ein Mann loswerden. So eine kleine lokale Spitze darf ja auch mal sein.

Beim Thema Schulen sieht Geisel die Schuld für die derzeitige Raum-Misere bei seinen Regierungs-Vorgängern von CDU und FDP: "Das war eine der unangenehmsten Überraschungen für mich, dass keine Schulneubauten und -ausbauten geplant waren." Er verweist auf die aktuellen Investitionspakete für den neuen Haushalt 2016 bleibt aber für den Stadtteil unkonkret.

Das Thema Flüchtlinge im Stadtbezirk 4 wird nur am Rande gestreift. Doch die Gaslaternen, die beleben noch einmal die Anwesenden. Auch hier gibt es eine Antwort von Geisel, die angesichts verhärteter Fronten bei dem Thema durchaus polarisiert: "Es gibt noch drängendere Probleme!"

Er verweist aber dann auf den Vorschlag von Dezernent Dr. Stephan Keller, die Gaslaternen in geschlossenen Zügen, wo sie durchgängig vorhanden sind, zu erhalten. Da, wo der Eindruck der klassischen Gaslaterne aber nicht mehr gegeben ist, solle man auf LED übergehen. An dieser Stelle kommt vom Seniorenbeirat noch eine ganz klare Aussage. "Die Laternen sollten bleiben, aber auf LED umgerüstet werden, damit genügend Licht dafür sorgt, dass die Leute im Dunkeln sicher nach Hause kommen!"

Der nächste OB-Dialog findet am 14. Oktober in Kaiserswerth statt.

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