Boule Leicht zu lernen, schwer zu meistern

Dieses Spiel hat viele Namen: Boccia, Boule oder Pétanque. Der größte Club des Kugelspiels in Nordrhein-Westfalen ist in Oberkassel beheimatet.

 So nah wie möglich an die gelbe Kugel herankommen, das ist das Ziel beim Pétanque. Diesem Spiel hat sich auch Heinz Jaeger vom Verein Düsseldorf sur place verschrieben.

So nah wie möglich an die gelbe Kugel herankommen, das ist das Ziel beim Pétanque. Diesem Spiel hat sich auch Heinz Jaeger vom Verein Düsseldorf sur place verschrieben.

Foto: Patrick Jansen

Aufmerksam wurde Heinz Jaeger auf dieses Spiel mit den kleinen Metallkugeln während des Urlaubs in Frankreich. "Ich habe es die Franzosen spielen sehen, und ich fand es von Anfang an schön", sagt er. Zurück in Düsseldorf wollte Jaeger weiter Boule spielen. Vor allem die Geselligkeit schätzt er seitdem. "Ich habe in der Zeitung von einem Turnier gelesen und bin hingegangen. Dort bin ich sehr herzlich aufgenommen worden", erzählt Jaeger. Darum begründete er 1987 mit einigen anderen Spielern den Verein Düsseldorf sur place.

 Sie lieben das Spiel mit den Kugeln: Heinz Jaeger (l.) und Bernhard Lemm-Rödel von Düsseldorf sur place.

Sie lieben das Spiel mit den Kugeln: Heinz Jaeger (l.) und Bernhard Lemm-Rödel von Düsseldorf sur place.

Foto: Patrick Jansen

Mittlerweile spielen 150 Mitglieder in dem Club Boule — oder Pétanque wie das Wettkampfspiel genannt wird. Dabei müssen die Spieler versuchen, ihre Kugeln auf eine Entfernung von mindestens sechs Metern so nah wie möglich an eine kleinere Zielkugel zu werfen.

Wie schwierig das ist, merken wir in einer kleinen Proberunde mit Heinz Jaeger. Der erfahrene Pétanque-Spieler wirft die Zielkugel (die sogenannte "Sau") etwa sechs Meter von sich weg. Er geht leicht in die Knie und wirft seinen ersten Ball weniger als einen Meter nah an die kleine Holzkugel heran. Nun sind wir an der Reihe: Und schaffen es auf Anhieb, noch näher ans Ziel zu werfen. Doch zu früh gefreut. Heinz Jaeger wirft seinen nächsten Ball mit seiner ganzen Erfahrung hoch in die Luft. Mit einem "Klack" landet sie auf unserer und befördert sie vom Zielball weg. Die Runde geht an Heinz Jaeger. Wir gehen leer aus.

"Das ist das Schöne am Boulesport: Jeder kann gegen jeden spielen. Alt gegen Jung, Gesunde gegen Behinderte. Ein sehr sozialer Sport", findet Jaeger. Den Reiz des Pétanque macht die Geselligkeit, aber auch das sportliche Ziel aus, stetig besser zu werden: Boule ist leicht zu lernen, aber schwer zu beherrschen.

Um das Spiel zu spielen, braucht es nicht viel. Jeder Spieler benötigt drei Kugeln. Außerdem muss ein geeignetes Spielfeld vorhanden sein. Es reicht eine Schotterfläche. Davon gibt es in Düsseldorf viele. Im Nordpark, an der Rheinuferpromenade oder auf dem Kolpingplatz. Auf der Sportanlage des CfR Links an der Pariser Straße verfügt Düsseldorf sur place sogar über eine Spielfläche mit 32 Bahnen und sogar Flutlicht. Seit 2009 steht nebenan sogar ein "Boulodrome", eine Halle in der jedermann von Oktober bis März auch bei schlechtem Wetter Boule spielen kann.

Ihren großen Auftritt hat die Sportart in Düsseldorf jedes Jahr Anfang Juni. Dann steigt seit fast 20 Jahren das Festival de Pétanque auf der Rheinuferpromenade. Mehr als 700 Spieler aus ganz Europa kommen zu den Turnieren. Dafür schüttet die Stadt etwa 60 Tonnen Rollsplitt und Kies am Rhein auf. Ein Aushängeschild: "Wir sind dadurch sehr bekannt in ganz Deutschland", sagt Vorsitzender Bernhard Lemm-Rödel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Auch Sharingstationen wie hier am Friedensplätzchen
Wege verbessern
18 neue Mobilitätsstationen im Stadt-NordenWege verbessern
Zum Thema
SSB-Präsident Peter Schwabe (l.) bei der
Allen offen stehen
SG Radschläger für „Integration durch Sport“ ausgezeichnetAllen offen stehen
Leistungsdichte
Stipendium für die JuniorsportlerInnen 2022 Leistungsdichte
Gaga...
Pop-Weltstar startet Stadion-Tournee am 17. Juli in Düsseldorf Gaga...
Aus dem Ressort