Zu spät zu Zappa

Seit Samstag hat Düsseldorf ein neues, ungewöhnliches Straßenschild.

Zappa
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Bilder von der Einweihung

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Veronika Cartright wirkt aufgedreht. Sie wartet mit ihrem Mann David darauf, dass die Straße hinter der Metro endlich einen Namen kriegt, den Namen ihres musikalischen Helden, den Namen: Frank-Zappa-Straße.

"Hier musste ich hin, nicht nur als Fan, sondern auch, weil ich in Flingern wohne.” Um ihre Liebe zum Underground-Helden der 1960er und zeitgenössischen Komponisten der folgenden Jahrzehnte zu zeigen, hat sie die Plattenhülle von "Apostrophe" mitgebracht, "natürlich ohne die Platte" - das Album, das Frank Zappa 1974 mit Provokation und Humor einer noch größeren Gruppe von Bewunderern bekannt machte. David bezeichnet sie als seine Lieblingsplatte. "Die Abwechslung, dieser Orchestersound, toll."

Während am Straßenrand Menschen halblaut fragen, wie lang wohl das Straßenschild hier hängen werde, "es wurde ja mit normalen Schrauben befestigt", wird Veronika Cartright unruhig. "Wo sind denn die anderen mit den Plattenhüllen?" Auf Facebook hatte sie von der Idee erfahren. Dort war allerdings von 12.30 Uhr die Rede, hochoffiziell wegziehen wollen Oberbürgermeister Thomas Geisel und Bezirksbürgermeister Uwe Wagner das weiße Tuch überm Schild aber in wenigen MInuten, um 12 Uhr.

Zunächst ein, zwei, dann immer mehr: die Presseleute haben Veronika und ihre Plattenhülle mit dem zappaesken Bart-Gesicht von Frank Zappa entdeckt und wollen Sie als Motiv. Auch Thomas Geisel ruft, "wo ist die Dame mit der Plattenhülle?" Es wird wild fotografiert. Dann rucken Geisel und Wagner an einem Strang und die Straße für Frank Vincent Zappa führt fortan durch Grafental.

Unterdessen trudeln immer mehr Fans mit Devotionalien ein, vor allem auch aus dem Umkreis der Freunde des "Creamcheese", des berühmten Altstadtlokals, das Zappa ab und an besuchte und das nach einer Songzeile von ihm benannt wurde. Das ist die vielverlangte und inzwischen wieder bekannte Verbindung des amerikanischen Entertainers mit der Landeshauptstadt.

Veronika Cartright kommt langsam runter. "War das nicht toll?" Zum Schluss sagt sie: "Jetzt machen wir uns erst mal auf zum Straßenfest, da spielt gleich eine Band Musik von Frank Zappa." Damit sie nicht zu spät kommen.

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