Seit ihrer Schulzeit sind Dieter Pfeiffer und Horst Bügel Freunde. "Wir waren in der gleichen Klasse, hatten zusammen Konfirmation und sind später gemeinsam mit dem Fahrrad zum Bodensee gefahren", erzählt Horst Bügel. Als sie noch die Schulbank drückten, tobte auch in Gerresheim der zweite Weltkrieg. Während viele Väter in den Krieg zogen, waren auch die Jungen davon betroffen. Horst Bügel wurde mit seiner Mutter und der sieben Jahre jüngeren Schwester nach Franken in die Nähe von Würzburg evakuiert. Dadurch verpasste der Bub nach seiner Einschulung im Jahr 1941 immer wieder Unterricht. "Eigentlich sollte ich 1949 aus der Schule kommen. Die Militärregierung hat uns wegen der vielen Fehlstunden noch ein Schuljahr dran gehängt", erzählt Horst Bügel.

Das ist jetzt fast 70 Jahre her. Während Dieter Pfeiffer weiterhin in Gerresheim lebt, zog Horst Bügel ins benachbarte Erkrath. "Heute sieht man kaum noch jemanden von den alten Schulkameraden hier in Gerresheim", sagt Dieter Pfeiffer. Darum laden die beiden noch immer regelmäßig zu Klassentreffen ein. "Das ist bei 80-Jährigen sicher nicht normal", glaubt Horst Bügel. Die Aufgabe hat er vor drei Jahren von einer alten Klassenkameradin übernommen, als die einen Schlaganfall erlitt. Von den knapp 50 Schülern — damals wurden zwei Klassen zusammen gelegt — schrieb Bügel 34 an. Davon kamen im vergangenen Jahr immerhin 14, einige davon in Begleitung. Jedes Jahr hofft Bügel, dass weitere Mitschüler kommen. "Ich gebe nicht auf und schreibe alle immer wieder an", sagt er.

Das nächste Klassentreffen der damaligen Volksschule Unter den Eichen 1949/50 ist am Freitag, 17. April, 16.30 Uhr, in der Gaststätte "Zum Jägerhof", Kölner Tor 17.