Rolf Buschhausen, der Kümmerer

Am 22. Mai soll ihn eine Mehrheit der Bevölkerung in den Rat der Stadt wählen. Wir besuchten Rolf Buschhausen zu Hause am Neyeweg.

 Rolf Buschhausen und seine Frau Claudia, vor ihrem Häuschen am Neyeweg.

Rolf Buschhausen und seine Frau Claudia, vor ihrem Häuschen am Neyeweg.

Foto: schrö

Das Domizil von Claudia und Rolf Buschhausen in der Siedlung am Ostpark kauert sich wie in einer Kleingartenanlage an den schmalen Asphaltweg. "Seit vierzig Jahren wohne ich hier." Begrüßt wird der Gast auch von Peppi, der acht Jahre alten Westhighland Terrier-Dame, "die sogar schon Wahlkampf für Dirk Elbers gemacht hat - mit einem orangenen Halsband."

Normalerweise aber begleitet sie jeden Tag Herrchen ins Büro bei den Danzas Lebensmittelverkehren, seit März 2013 in Köln. Ende der 1970er Jahre hatte Rolf Buschhausen den Warenverkehr von Lebensmitteln mit Griechenland und später der Türkei auf völlig neue professionelle Füße gestellt. Dafür lernte er Türkisch und studierte intensiv die Kultur. "Heute reden mich meine langjährigen Geschäftspartner mit Abé an (der große Onkel) oder mit Patron (der Chef)." Seine Firma steht dafür, dass zehntausend Kühl-Lkw-Ladungen pro Jahr nach Europa eingeführt werden.

Seine unmittelbare Umgebung wiederum war der Stachel, der ihn politisch aktiv werden ließ. "Der Düsselweg war immer ein dunkles Loch." Die CDU-Stadtteilpolitiker hätten zugehört und sich sehr bürgernah verhalten. Das hat ihm imponiert. Mitte der 2000er Jahre rutschte ihm auf einer Parteiversammlung der Satz heraus, "ihr braucht keinen Vorsitzenden, ihr braucht einen Manager." Das fanden Parteivorsitz und Parteimitglieder auch und schlugen Rolf Buschhausen für die Spitze in Gerresheim vor. Er wurde gewählt und reagierte anders als andere: "Ich bin ein Teamplayer." Die Hierarchie ist ihm nicht so wichtig. Mit seiner Kollegin Angelika Penack-Pielor, die für Gerresheim-Süd kandidiert, arbeitet er sehr gut zusammen. Das Wahlkreisdenken möchte er hinter sich lassen. "Ich muss genauso gut über den Quellenbusch Bescheid wissen, wie sie über die Benderstraße."

Was sind eigentlich seine Vorlieben? Auto: "Gern sportlicher, aber meine Frau will einen Kombi." Verein: "Fortuna." Getränk: "Pils." Gericht: "Wirsing-Rouladen." Politiker: "Angela." Filmstar: "Morgan Freeman und Denzel Washington." Sportler: "Vitali und Wladimir Klitschko." Was er auf den Tod nicht ausstehen kann? "Intrigen, die Unwahrheit."
Neben seinen anderen Aufgaben steht Buschhausen auch dem Kleingartenverein am Ostpark vor, und eine Begebenheit charakterisiert den 60-Jährigen ganz gut, so wie seine Frau Claudia sie erzählt.

Vor ein paar Jahren. Es ist der erste Weihnachtstag. Etwa halb sieben morgens. An der Tür klingelt jemand Sturm. "Rolf, wir haben einen Wasserrohrbruch." Nicht der Handwerker oder Experte oder so wird als erster kontaktiert, sondern der Rolf. Weil der sich zuverlässig um alle Belange kümmert.

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