Neu: Politik vor der Tür

Der Bürgermeister öffnet die Rathaustür und am 19. September wollen alle Bezirkspolitiker auf den Markt gehen und sich ansprechen lassen.

 Bezirksbürgermeister Karsten Kunert hört sich die Frage von Gaby Schulenberg an, die gerade des Wegs kam.

Bezirksbürgermeister Karsten Kunert hört sich die Frage von Gaby Schulenberg an, die gerade des Wegs kam.

Foto: schrö

Punkt 11 Uhr drückt Karsten Kunert die Klinke der grünen Rathaustür herunter und signalisiert: Hereinspaziert! Ein grauhaariger Bürger folgt ihm in sein Sprechzimmer und erzählt, was er von einer Bekannten gehört hat: „Eine junge Schülerin ist auf der Benderstraße beinahe angefahren worden, weil sie auf ihrem neuen Schulweg Richtung Grundschule Unter den Eichen aufgrund der Baustellenlage nicht mehr durchgeblickt hat.“ Kann man nicht Schülerlotsen mobilisieren oder den Ortspolizisten? Der Bezirksbürgermeister greift seinen Kuli und schreibt in eine Din-A-4-Kladde. „Ich werde mich drum kümmern.“

So ist das gemeint, wenn jeden 3. Samstag im Monat Karsten Kunert und seine Stellvertreter Maria Icking und Hanno Bremer sich abwechselnd Sorgen der Bürger anhören wollen. „Wir möchten über die Polit-Profis hinaus für ganz normale Bürger die Hemmschwelle senken, sich an der Politik im Stadtteil zu beteiligen.“ Außerdem wird die komplette Bezirksvertretung alle drei Monate vor die Rathaustür treten und den „politischen Markttag“ veranstalten, das erste Mal am 19. September, 11 bis 13 Uhr, und dann wieder am 19. Dezember. Um die Initiative wirklich wuchtig werden zu lassen, sollen Bürger ein Formular mit konkreten Fragen ausfüllen können, das dann in der Bezirksvertretungssitzung beantwortet wird. „Ein paar rechtliche Details müssen wir noch klären, aber dann geht’s los.“ Am ersten Tag der Bürger-Offensive waren noch nicht so viele Bürger offensiv - aber die neue Art muss sich erst noch herumsprechen. „Wir haben das Projekt erst mal auf ein Jahr angelegt.“ Draußen, beim Foto-Termin, gibt es doch noch eine Nachfrage. Gaby Schulenberg will wissen, warum die Linksabbieger an der Rennbahnstraße, Ecke B 7, bevorzugt werden? „Da ärgere ich mich jedes Mal drüber.“ Auch hier hört Karsten Kunert aufmerksam zu und wird sich gleich am Konferenztisch drinnen den Fall notieren. Und sich kümmern.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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