Gerresheim Die Putte mit Karnickel
"Eigentlich ist das gar nicht mein Hauptspazierweg", sagt Anne Ruprow. "Doch im Winter sieht es gerade hier so schön aus!"
Wir stapfen den Waldweg "Auf der Hardt" von der Benderstraße aus hinauf Richtung Hardter Höhenweg. Es ist kein Winter, obwohl dieser Sommer bislang nicht so ohne weiteres von ihm zu unterscheiden ist. Doch die Gerresheimerin, die seit zwölf Jahren in der Nähe des Waldfriedhofs wohnt, hat hier vor einiger Zeit noch etwas anderes entdeckt als eisige Schönheiten.
Nach zehn Minuten Gehzeit stehen wir vor einer steinernen Figur. Sie stellt augenscheinlich einen Knaben dar, der ein Kaninchen in den Händen hält. Rupnow: "Nachdem ich ein paar mal an ihr vorbei gegangen bin, habe ich schließlich den Entschluss gefasst, mal im Gerresheimer Rathaus nachzufragen, um was es sich dabei eigentlich handelt." Doch selbst dort fragte man sie: "Wo ist das?"
Gaby und Peter Schulenberg, Kulturlandschaftsexperten und Mitinitiatoren des Industriepfads aus Gerresheim, haben recherchiert und heraus gefunden, dass das Kunstwerk "Putte mit Karnickel" heißt und 1958 von "dem Künstler Stammen" hergestellt worden ist. Den Vorname konnten sie zwar nicht ermitteln, doch wahrscheinlich handelt es sich um den Ende des 19. Jahrhunderts in Krefeld geborenen Bildhauer Peter Stammen, der auch in Düsseldorf tätig war und u. a. den Oberkasseler Brunnen am Barbarossaplatz gestaltet hat. Anne Ruprow findet, das Bildhauerwerk sollte eigentlich an einem etwas prominenteren Platz stehen, als hier, mitten im Wald, direkt vor dem Trinkwasser-Hochbehälter der Stadtwerke Düsseldorf, denen die "Putte mit Karnickel" auch gehört. "Vor einer Schule oder einer Kindertagestätte würde es sich doch gut machen..."
