Gerresheim 16. April 1945

Am 16. April 1945 verhaften im Polizeipräsidium in Bilk sechs Zivilisten und Oberstleutnant Franz Jürgens den Düsseldorfer Polizeipräsidenten, SS-Brigadeführer August Korreng.

Gerresheim: 16. April 1945
Foto: schrö

Dabei ist auch ein schmächtiger Mann aus Gerresheim: Aloys Odenthal. Die Amerikaner haben die Stadt eingekesselt. Die Nazis sind am Ende, aber Unterwerfung lehnen sie ab. Dann lieber die Heimat-Erde verbrennen. Das will die Widerstandsgruppe Aktion Rheinland um Jürgens und Odenthal auf jeden Fall verhindern. Sie wollen die Stadt kampflos den Alliierten übergeben. Viele Jahre später erzählt Aloys Odenthal in seiner Wohnung an der Lakronstraße: "Wenn ich über die Rettung der Stadt Düsseldorf spreche, ist mein Herz erfüllt von Leid und Schmerz." Denn die Widerstandsaktion im Präsidium scheitert. Der Plan wird verraten und alle verhaftet. Nur Aloys Odenthal und sein Freund Karl August Wiedenhofen können sich absetzen.

Sie flüchten nach Gerresheim und beschließen, sich nach Mettmann zur US-Armee durchzuschlagen. Dort hält man sie für Spione und glaubt ihnen kein Wort. "Erst als ich nach Tagen beim Bild meiner Schwester im Kloster schwor, die Wahrheit zu sagen, änderte sich das." Auf dem Chassis eines Panzers kehrt Odenthal nach Düsseldorf zurück.

Seine Freunde sind noch in der Nacht vom 16. auf den 17. April im Schein von Taschenlampen erschossen worden. Franz Jürgens trägt die Spuren von 15 Gewehrsalven in der Brust. Die Widerstandskämpfer sind zuvor alle schwer misshandelt worden. Aloys Odenthal konnte bis zu seinem Tod diese Tage nicht mehr vergessen und hielt die gesellschaftliche Erinnerung durch Vorträge und Veranstaltungen wach, vor allem in Schulen.

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