Aloys im Alo: Ein Café zum Wohlfühlen

Toller Erfolg der Bürgerstiftung Gerricus und der katholischen Kirchengemeinde St. Margareta: Das Schülercafé „Aloys“ im „Alo“, dem Aloysianum am Gerricusplatz, boomt. Schülerinnen können hier ihre Freistunden verbringen.

 Elisabeth Michel und Lennart Welz im Schülercafé Aloys.

Elisabeth Michel und Lennart Welz im Schülercafé Aloys.

Foto: schrö

Auf dem Weg zum Ortstermin erzählt der Vorsitzende Michael Brockerhoff, dass man in anderen Gemeinden den Sekt für solche Situationen kalt hält, in denen Projekte scheitern. Denn es wird zurzeit einiges probiert in der katholischen Welt.

Im Café selbst sind an diesem Dienstag die Gäste schon gegangen. Die Uhr läuft auf halb vier zu, dann schließt die Einrichtung. Drinnen warten Lennart Welz, 34, der Jugendreferent und Elisabeth Michel, 22, eine von drei studentischen Hilfskräften, die den Betrieb des „Aloys“ ermöglichen. Welz ist ein Freund deutlicher Worte. „Das ist hier kein kommerzielles Café. Wir wollen niemandem Konkurrenz machen.“ Deshalb gibt es unter anderem auch keinen Kaffee to Go. Referate bereiten die Schüler hier vor. Dann und wann fragen Lehrer, ob sie mal mit ihrer gesamten Klasse vorbeikommen können.

Elisabeth Michel kennt die Gemeinde und das „Alo“ von Kindesbeinen und vom „Aloys“ ist sie begeistert. „Ein Ort, wo man sich wohl fühlt.“ Gerade sind die Wände etwas kahl, aber das liegt nur daran, dass in zwei Tagen ein neuer Künstler seine Werke präsentiert, Matthias Hintz „Köpfe“.

„Bis zu den Osterferien ist das Café erst mal gesichert.“ Michael Brockerhoff hat sich dafür eingesetzt, dass die Bürgerstiftung die Finanzierung der Honorarkräfte übernimmt.

Die Schüler wünschen sich eine längere Öffnungszeit in den Abend hinein – aber das gerade komplett fertig sanierte Haus neben der Basilika wollen viele nutzen. In diesem Zusammenhang erwähnt Brockerhoff den Namen Barbara Krug. Seine Vorgängerin an der Spitze der Gerricus-Stiftung gilt als der unermüdliche Motor der Sanierung.

Donnerstags treffen sich Düsseldorfer und hierher Geflüchtete, zurzeit noch alle zwei Wochen, ab Januar wöchentlich. Brockerhoff sagt: „Man kann unschwer erkennen, dass sich das Aloysianum mehr und mehr zu einem Gemeindezentrum entwickelt.“ Deutsch kann gelernt werden. Jugendlichen, die sich dem Taizé-Gebet verschrieben haben, wurde eine Homebase gegeben. Aber das niederschwelligste Angebot bleibt das Café. Michael Brockerhoff wird grundsätzlich: „Der neue Ansatz ist, zu fragen, wie können wir dem Stadtteil helfen?“ Manche Gemeindemitglieder müssten sich an diese Art der Perspektive noch gewöhnen. Aber ein großes Haus darf kein totes Kapital sein, sondern Verpflichtung, Ideen umzusetzen. Die kommen auch. Eine Dame von St. Katharina hat einen Brennofen, möchte etwas kürzer treten, ist aber bereit, ihre Kenntnisse als Anschub eines neuen Töpferkurses zu verschenken.

Lennart Welz findet solche Initiativen klasse und wünscht sich noch ein bisschen mehr Leute, die Verantwortung übernehmen.

Doch eigentlich kann er nicht stolzer sein: „So, wie wir das machen, ist das schon einzigartig.“ Elisabeth Michel assistiert ihm: „Wir haben hier eine sehr starke Gemeinschaft.“ Und Michael Brockerhoff räumt ohne Zögern ein, dass in vielen Projekten Neuland betreten wird. Den Sekt des Scheiterns müssten sie sich so allerdings wohl für eine andere Idee aufbewahren.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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