"Ein Stück Kaiserswerther Polizeigeschichte"

Ein ehemaliger Polizist hat jetzt die Geschichte der Kaiserswerther Polizei als Buch herausgebracht. Dafür brauchte Hardy Krüger 14 Jahre.

 Hardy Krüger (2. v. r.) mit seinem Buch vor dem Kaiserswerther Rathaus. Für seine Arbeit bedankten sich Polizeipräsident Norbert Wesseler (r.), Polizeihistoriker Klaus Dönecke (2. v. l.) und der Bezirksbeamte Michael Draheim.

Hardy Krüger (2. v. r.) mit seinem Buch vor dem Kaiserswerther Rathaus. Für seine Arbeit bedankten sich Polizeipräsident Norbert Wesseler (r.), Polizeihistoriker Klaus Dönecke (2. v. l.) und der Bezirksbeamte Michael Draheim.

Foto: Patrick Jansen

"Ich habe mir verschiedene Ziele in meinem Ruhestand gesetzt. Ein Buch zu schreiben, das gehörte aber nicht dazu", gesteht Hardy Krüger. Der Kripo-Beamte a. D. stürzte sich als Pensionär am Ende des 20. Jahrhunderts auf die Geschichte der Polizei in Kaiserswerth. Den Anschub gab eine Zusammenfassung aus dem Jahre 1938 auf drei Seiten. "Ich wohne seit 50 Jahren im Düsseldorfer Norden, aber ich stellte fest, dass meine geschichtlichen Kenntnisse gleich Null waren", erzählt Krüger.

Hilfe dabei bekam der Ex-Beamte von der Schützenbruderschaft in Kaiserswerth, dem Kirchen- und dem Stadtarchiv sowie vom Heimat- und Kulturkreis Wittlaer. Dazu kamen unzählige Gespräche mit ehemaligen Kollegen, die ihren Dienst in Kaiserswerth verrichteten. Wie im früheren Beruf üblich, legte Krüger sein Kärtchen auf den Tisch und sagte "Melden Sie sich bei mir, wenn Ihnen noch etwas einfällt."

Den Durchbruch über das 16. Revier in Kaiserswerth, das 1955 aufgelöst wurde, erzielte der Polizeiforscher als sich ein ehemaliger Krad-Polizist bei ihm meldete. "Es stellte sich heraus, dass er die Post zu den Revieren brachte und die Lage aller Reviere von damals kannte." Letztlich kamen so 200 Jahre Polizeigeschichte zusammen. "Weiter zurück als bis 1810 bin ich nicht gekommen", sagt Krüger. "Es ist sehr bewegend, dass die Polizisten von damals während Hungersnöten ihren Dienst weiter verrichteten — und trotzdem knurrte der Magen", erläutert der Ex-Kripo-Beamte. "Man fragt sich, wie hätte man sich selbst in dieser Situation verhalten."

 Dieses Foto stammt aus der zweiten Hälfte der 1970er Jahre, als die Kaiserswerther Polizei noch eine Wache im Rathaus hatte.

Dieses Foto stammt aus der zweiten Hälfte der 1970er Jahre, als die Kaiserswerther Polizei noch eine Wache im Rathaus hatte.

Foto: Geschichte am Jürgensplatz e.V.

Dennoch: Da seine Frau 2002 einen Schlaganfall erlitt und er sich um sie kümmerte, lagen Krügers Nachforschungen einige Zeit auf Eis. Erst nach 14 Jahren erscheint jetzt das fertige Buch.

Seine Mühen honorierten auch Polizeihistoriker Klaus Dönecke und der Polizeipräsident: "Aus drei Seiten sind fast 300 Seiten geworden. Es ist ein Stück Polizeigeschichte", lobte Norbert Wesseler.

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