Stadtradeln Tag 1: Eine schweißtreibende Angelegenheit

Heute beginnt das Stadtradeln in Düsseldorf. Vom 10. bis 30. September sollen die Düsseldorfer möglichst viele Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen — für ein besseres Klima, für die eigene Gesundheit.

Also schwingt sich auch die Redaktion des Düsseldorfer Anzeigers für drei Wochen in den Fahrradsattel.

Heute Morgen will ich das erste Mal mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Von Hilden bis nach Düsseldorf-Heerdt in unsere Redaktion ist eine stattliche Aufgabe, die ich mir da vorgenommen habe. Die Temperatur ist morgens um 7.30 Uhr kühl, der Himmel ist bedeckt. Trotzdem packe ich mir sicherheitshalber ein Handtuch und ein Hemd zum Wechseln mit in den Rucksack.

Zuletzt war ich zu Schulzeiten regelmäßig jeden Morgen mit dem Fahrrad gefahren. Vor über zehn Jahren waren das aber nur wenige Kilometer, etwa eine Viertelstunde Fahrt. Für meinen Arbeitsweg habe ich knapp 1 1/2 Stunden eingeplant. Bei den vielen Schülern, die mir auf meinem Weg begegnen, fühle ich mich auf meinem Rad auch selbst gleich viel jünger.

Mein Weg führt mich zunächst nach Benrath, am Schloss vorbei. Ich freue mich über die vielen Radwege bis nach Reisholz. Dort fahre ich neben der Münchener Straße den Radweg entlang, parallel zu der Schnellstraße, die ich sonst mit dem Auto nehme. Auch mit dem Fahrrad geht es hier flott voran. Ich muss kaum einmal halten.

Dank der Radroutenschilder (rote Pfeile auf weißem Grund) weiß ich auch abseits der gewohnten Wege immer, wo ich mit meinem Rad lang muss. In Himmelgeist bin ich dann aber froh, dass ich an einer Ampel stehen bleiben muss. Denn das Radfahren in die Pedale ist spätestens nach einer halben Stunde langsam aber sicher schweißtreibend.

In Düsseldorf-Bilk angekommen schlängele ich mich durch zahlreiche Seitenstraßen, die ich sonst mit dem Auto auf dem Weg zur Arbeit nicht zu sehen bekomme. Und das Radfahren ist zwar körperlich anstrengender, aber geistig entspannter. Immer wieder kann ich auf Dinge und Menschen um mich herum achten. Die Berufsschüler an der Bachstraße, Demonstranten vor dem Landtag, Steinherzen am linksrheinischen Ufer.

"Ich bin fast da", denke ich als ich über die Kniebrücke endlich Oberkassel erreiche, Heerdt ist nicht mehr weit. Doch der Radweg entlang des Rheins bis ins Gewerbegebiet zieht sich. Als ich schließlich mein Fahrrad abstelle, bin ich ganz schön geschafft, aber glücklich. Mein Tacho zeigt mir 26,5 Kilometer an, eine Fahrtzeit von 1:16 Stunde und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20,94 km/h. Es ist kurz vor 9 Uhr und ich bin froh, dass ich mir ein Handtuch und das Hemd zum Wechseln mitgenommen habe.

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