Schärfere Gesetze im Derivathandel: Wie reagiert der Markt?

Der CFD-Handel lebt von starken Hebeln, mit denen weit überdurchschnittliche Renditen erst möglich sind. Doch da die Hebelwirkung gleichzeitig das Risiko erhöht, hat die EU nun neue Regulierungen erlassen.

Schärfere Gesetze im Derivathandel: Wie reagiert der Markt?
Foto: ©istock.com/whyframestudio

Verantwortlich für die neuen Vorschriften ist die ESMA (European Securities and Markets Authority). Die Regulierungsbehörde der EU möchte damit den Kampf gegen dubiose Finanzprodukte verschärfen. Die Logik dahinter: Zwar gelten die Regulierungen für alle Teilnehmer, doch seriöse Anbieter sollten kein Problem damit haben.

Tatsächlich setzt sich der Handel bei den etablierten, seriösen Adressen munter fort. Die Entwicklung dort ist auch aus regulatorischer Sicht positiv, da die Anbieter bestrebt sind, die Handelsparameter für ihre Kunden zu verbessern. Der Begriff Fintech kommt dabei ins Spiel, denn die meisten neuen Features entstehen auf Basis technischer Innovationen.

An Beispielen mangelt es nicht. Auf Plattformen wie ig.com können Anleger Forex direkt online handeln und dabei auf spezialisierte Technik zurückgreifen. Diese richtet sich jedoch nur an Personen mit Erfahrung, da die komplexen Optionen ansonsten schnell kontraproduktiv sein können. Fortgeschrittene Anwender können ihre Chancen mit Forex Direct dagegen deutlich verbessern: Da erweiterte Daten zur Verfügung stehen, könne Devisenpaare detaillierter analysiert werden.

Doch vielleicht gerade wegen der sauberen Umsetzung bei Anbietern wie IG ist der größte Teil aller Kunden entschieden gegen die neuen Regulierungen. Laut Online-Votum sprachen sich ganze 98 Prozent gegen die Beschränkungen aus. Diese betreffen in erster Linie die erlaubte Größe des Hebels. Fortan ist Faktor 30 das Maximum, was aus Sicht konservativer Anleger immer noch ausreichend ist. CFD-Spezialisten sehen das allerdings anders: Sehr große Hebel jenseits der 30 sind für viele Trader der primäre Grund, sich überhaupt mit den Kontrakten zu befassen.

Es herrscht also Einigkeit darüber, dass die Regulierungen ein unnötiger Einschnitt in die Freiheiten jedes Traders ist. Wer CFDs handelt, der sollte sich der Risiken schließlich bewusst sein und jederzeit die Möglichkeit haben, die Mechaniken des Markts voll auszuschöpfen. Auf der anderen Seite ist die Obergrenze ein Sicherheitsnetz, das ebenfalls für alle gilt. Wenn Gewinne in ihrer Höhe beschränkt sind, sind es die möglichen Verluste ebenfalls — allzu extremen Auswüchsen in beide Richtungen soll damit also vorgebeugt werden.

Da der Beschluss ohnehin schon fix ist, bleibt also zu hoffen, dass sich die Stimmung bald beruhigt. Objektiv gesehen sind mit Hebel 30 schließlich immer noch gewaltige Renditen möglich. Die Genügsamkeit sollte sich folglich auf einem sehr hohen Niveau einpendeln.

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