Mietpreisentwicklung in Düsseldorf

Beim Blick auf die Mietpreisentwicklung in Düsseldorf wurde in den vergangenen Jahren deutlich, dass es nur eine Richtung gibt: nach oben. Eine Entspannung scheint auch laut einer Einschätzung des Deutschen Mieterbundes nicht in Sicht.

Mietpreisentwicklung in Düsseldorf
Foto: rpo, Johannes Bornewasser

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Wechselte eine 30 Quadratmeter große Wohnung im Jahr 2015 noch für durchschnittlich 12,35 Euro an Monatsmiete den Besitzer, stieg der Betrag im Jahr 2017 schon auf 12,95 Euro an. Im Jahr 2018 wurde erstmals die 13-Euro-Marke geknackt — mit einem Durchschnittswert von 13,42 Euro je Quadratmeter.

Ähnliche Tendenzen sind in Düsseldorf auch bei größeren Mietwohnungen bemerkbar. Während der Quadratmeterpreis für eine 60 Quadratmeter große Wohnung im Vorjahr noch 10,21 Euro im Schnitt betrug, sind die Mietkosten in 2018 auf etwa 10,66 Euro angestiegen. Mietpreise für noch größere Wohnungen nehmen ebenfalls neue Dimensionen ein. Wo Mieter im Jahr 2015 für eine 100 Quadratmeter große Wohnung noch 9,39 Euro pro Quadratmeter bezahlten, belief sich der durchschnittliche Wert nur ein Jahr später schon auf 11,08 Euro. Dieses Jahr 2018 müssen Mieter für ein 100 Quadratmeter großes Objekt sogar mit einem Durchschnittswert von 11,64 Euro rechnen.

Vor allem die Lage der Wohnung wirkt sich maßgeblich auf den Kostenansatz aus. Beispielsweise müssen Mieter mehr bezahlen, wenn sie eine Wohnung in den Stadtteilen Hafen, Altstadt, Oberkassel oder Golzheim beziehen als in Oberbilk, Unterrath oder Angermund.

Ein Blick über den Stadtrand hinaus zeigt, dass Düsseldorf im Vergleich zu anderen Städten in Nordrhein-Westfalen auch in relativen Zahlen ein überdurchschnittlich teures Pflaster ist: Der durchschnittliche Quadratmeterpreis ist in Düsseldorf zwischen 2012 und 2017 um 20% gestiegen. Die Steigerung in den Städten Solingen, Neuss, Wuppertal, Oberhausen, Mönchengladbach und Krefeld liegt im gleichen Zeitraum nur bei durchschnittlich 13%. In Siegen beträgt die Veränderung gar nur 3%. Lediglich Köln mit 21%, und toppt Düsseldorf noch.

Die Gründe für diese Preisentwicklung sind vielfältig. Die stabile Wirtschaftslage wirkt sich ebenso nachhaltig auf den Düsseldorfer Mietwohnungsmarkt aus wie die steigende Nachfrage durch Zuzug. Eine geringe Anzahl an Sozialwohnungen und Luxussanierungen beeinflussen die angespannte Immobiliensituation ebenfalls. Die Folge: Menschen aus dem Mittelstand müssen bei der Wahl ihres Wohnraums deutliche Kompromisse eingehen. Immer häufiger berichten Rentner davon, dass sie sich Umzüge in sanierte Wohnungen nicht leisten können. Alleinstehende Angestellte müssen mit einem WG-Zimmer vorliebnehmen, da andere Immobilien in der Stadt nicht mehr bezahlbar wären. Doch was tun?

Gerade in Düsseldorf entbrannte in den letzten Jahren eine Debatte um Investoren, die Wohnungen aufkaufen und sie nur noch kurzfristig als Büroflächen oder als Ferienwohnungen, zum Beispiel über AirBnB, vermieten. Somit fehlt dringend benötigter und bezahlbarer Wohnraum. Eine sogenannte Wohnraumsatzung würde die Zweckentfremdung regulieren. Städte wie München bewiesen bereits, dass der Wohnungsknappheit durch solche Maßnahmen entgegengewirkt werden könnte. Bis im Düsseldorfer Stadtrat jedoch eine Entscheidung fällt, wird die Wohnungsknappheit — und somit auch die Mietpreisspirale - wohl anhalten.

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