Kampagne für mehr Barrierefreiheit

"Weg mit den Barrieren!" - so lautet das Motto einer Kampagne, die der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen am Freitag in Düsseldorf vorgestellt hat.

 Horst Vöge,VdK-Landesvorsitzender,klebt das erste Plakat der Kampagne.

Horst Vöge,VdK-Landesvorsitzender,klebt das erste Plakat der Kampagne.

Foto: www.eventfotograf.in

"Mit mehr als 50 Plakaten wollen wir rund um den NRW-Tag in der Landeshauptstadt deutlich machen, dass Menschen mit Behinderung leider immer wieder auf unüberwindbare Hindernisse stoßen - sei es im öffentlichen Raum, bei Ärzten und Behörden, in Bus und Bahn, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit", sagt der VdK-Landesvorsitzende Horst Vöge zum Start der Aktion.

Unter www.weg-mit-den-barrieren.de bemängeln Nutzer einer interaktiven "Landkarte der Barrieren" beispielsweise die Zugänglichkeit von Geschäften, Restaurants und Arztpraxen.

"Das widerspricht dem Verbot der Diskriminierung und macht die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für Betroffene teils unmöglich", kritisierte Vöge. Der Vorsitzende des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen verwies zudem darauf, dass in Nordrhein-Westfalen rund 540.000 behinderten- und seniorengerechte Wohnungen fehlen, davon mehr als 16.000 in Düsseldorf.

"Immerhin soll die Barrierefreiheit durch die Novellierung der Landesbauordnung zukünftig verbessert werden. Allerdings könnten die zum Teil schwammigen Formulierungen Bauplaner verunsichern - und es fehlt weiterhin an wirksamen Kontrollen und Sanktionen bei Verstößen gegen die Vorschriften."

Am Beispiel von Düsseldorf zeigt sich, dass es auch beim öffentlichen Personennahverkehr noch viel zu tun gibt: "Dieser soll nach dem Willen des Gesetzgebers bis 2022 komplett barrierefrei ausgebaut sein. Bislang kommen Rollstuhlfahrer wegen defekter Aufzüge oft aber nicht mal zu den Gleisen. Und am S-Bahnhof in Derendorf endet das Blindenleitsystem im Nichts", so Horst Vöge. Er bedauerte, dass gute Ideen in der Praxis oft nicht umgesetzt werden. "Meistens scheitert es daran, dass weder Land noch Kommunen die Kosten für Inklusion und Barrierefreiheit tragen möchten. Das muss sich ändern!"

Hierzu möchte der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen nicht nur im Rahmen seiner aktuellen Plakat-Offensive, sondern auch mit einem Stand beim NRW-Tag beitragen: Anhand eines Parcours der Barrieren können Besucher am 27. und 28. August auf der Ehrenamtsmeile zwischen Rheinkniebrücke und Landtag selbst nachempfinden, welchen Herausforderungen sich Menschen mit Behinderung tagtäglich stellen müssen.

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