Immer mehr depressive Jugendliche

Wenn junge Seelen leiden: Immer mehr depressive Kinder und Jugendliche aus Düsseldorf landen im Krankenhaus. Innerhalb von zwölf Jahren ist die Zahl der stationären Behandlungen von Patienten zwischen 10 und 19 Jahren um das 16-fache gestiegen.

Darüber informiert die DAK-Gesundheit Düsseldorf mit Bezug auf aktuelle Daten des Statistischen Landesamts in Nordrhein-Westfalen. Als eine der Hauptursachen für den Anstieg sehen Experten eine größere Sensibilität in der Bevölkerung für seelische Leiden.

Im Jahr 2000 zählten die örtlichen Krankenhäuser nur 6 Fälle unter den 10- bis 19-Jährigen, 2012 dagegen schon 96 Fälle. Damit liegt der Anstieg in Düsseldorf über der Zunahme auf Landesebene, wo die Zahlen im gleichen Zeitraum fast um das Neunfache angestiegen sind. Wie landesweit in NRW gab es auch in Düsseldorf deutlich mehr weibliche als männliche Betroffene: 62 Mädchen und junge Frauen wurden stationär behandelt, aber nur 34 Jungen und junge Männer.

Für den kontinuierlichen Anstieg nennen Experten verschiedene Gründe, unter anderem eine verbesserte Diagnostik. Zudem lässt sich ein veränderter gesellschaftlicher Umgang mit Depressionen feststellen.

Nach Einschätzung von Medizinern werden Depressionen im Kindes- und Jugendalter noch immer zu oft übersehen. Häufig tut man sie als pubertäres Stimmungstief ab. Doch vielfach verbirgt sich dahinter eine behandlungsbedürftige Krankheit, von der im Durchschnitt jeder 20. Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr betroffen ist.

Eine Depression kann wenige Wochen, aber auch mehrere Jahre dauern. Typische Merkmale sind extreme Stimmungsschwankungen, vermindertes Selbstvertrauen, Konzentrationsprobleme und Schlafstörungen. Die meisten Fälle werden ambulant behandelt. Nur bei gravierenden Indikationen wie Suizidgefahr raten Fachleute zu einem Klinikaufenthalt.

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